Die Grünen wollen in Zukunft bei jedem Neubau mit Parkplatzangebot in der Stadt Zürich überprüfen lassen, ob gleichzeitig die blaue Zone reduziert werden kann.
Eine «Milchbüechli-Rechnung» für die Grünen
Den Anfang machten sie bei der Wohnsiedlung Toblerstrasse in Fluntern. Diese bietet jetzt 30 Parkplätze in der blauen Zone. Im Zug eines Neubaus entstehen in einer Tiefgarage 100 neue. Logisch für die Grünen, dass die Parkplätze in der blauen Zone nun überflüssig werden. «Eine einfache Milchbüechli-Rechnung», rechnete Matthias Probst dem Parlament vor. Es gehe im Übrigen nicht an, dass die Stadt ein privates Angebot (Tiefgaragenplätze für gut 1000 Franken pro Jahr) mit Dumpingpreisen (300 Franken für eine Jahresparkkarte blaue Zone) konkurrenziere.
Einen «Dammbruch» befürchten die Bürgerlichen
Eine «Schnapsidee» fand dies die CVP, «Chaos im Quartier», befürchtete die FDP, und gar einen «Dammbruch» sah die SVP kommen. Bezogen auf die Situation an der Toblerstrasse machte Urs Fehr von der SVP geltend, dass die Nachfrage das Angebot jetzt schon bei weitem übersteige. Würde die blaue Zone verkleinert, entstehe mehr Suchverkehr im Quartier. Ausserdem könnten sich nicht alle einen Parkplatz in der Tiefgarage leisten.
Weil nebst den Grünen, der SP und der AL auch die Grünliberalen den Vorstoss unterstützen, fand er dennoch eine Mehrheit und wurde mit 73 Ja- zu 50 Nein-Stimmen überwiesen.
FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger verstand es, nach der emotionalen Debatte die Wogen zu glätten. Es interessiere ihn persönlich, wie es dort aussehe, beteuerte er – und man werde die Lage genau analysieren, versprach er links-grün. Ein Dammbruch sei hingegen nicht zu befürchten, beruhigte er die Bürgerlichen. Einen sofortigen Abbau von Parkplätzen wird es aber so oder so nicht geben, der Stadtrat muss lediglich überprüfen, ob er in der blauen Zone an der Toblerstrasse welche aufheben kann.