Die Gebäude des Pflegezentrums werden Ende Jahr frei und gehen an den Kanton über. Dies, weil sich die Schaffhauser Spitäler auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und aus dem kommunalen oder privaten Heimbereich zurückziehen.Die frei werdenden Liegenschaften will der Kanton nun selber nutzen, wie der Regierungsrat bekannt gab.
Im heutigen Bettenhaus des Pflegezentrums, das auf sechs Geschossen eine Nutzfläche von rund 5500 Quadratmetern aufweist, sollen die Pädagogische Hochschule Schaffhausen (PHSH) und das Erziehungsdepartement einziehen. Andere Optionen hat der Regierungsrat verworfen. So gebe es auf dem Markt gar keinen geeigneten Nachmieter, der die in die Jahre gekommene Anlage längerfristig mieten und zonenkonform nutzen könnte. Ein Verkauf des Areals oder eine Abgabe im Baurecht wiederum würden eine Umzonung in eine Wohn- und Gewerbezone notwendig machen. Dies sei aus raumplanerischen Gründen mittel- bis längerfristig jedoch nicht möglich.
Ein regelrechter Hochschulcampus
Finanziell schneidet die Variante Eigennutzung gemäss Regierungsrat im Vergleich zu den verworfenen Optionen in etwa gleich ab. Das geplante Bildungszentrum biete darüber hinaus aber gewichtige nicht finanzielle Vorteile. Es erlaube infrastrukturelle und betriebliche Synergien. Zudem verbessere sich die Situation für die PHSH. Heute ist sie noch in zwei getrennten Liegenschaften ohne Aussenräume eingemietet. An verkehrstechnisch guter und städtebaulich sinnvoller Lage biete sich nun am neuen Standort die Möglichkeit eines eigentlichen Hochschulcampus.
Die Kosten für die Sanierung und die baulichen Anpassungen werden auf 15,9 Millionen Franken veranschlagt. Laut Regierung kann die Investition vollständig kompensiert werden: Durch die Standortkonzentration entfallen unter anderem die Mietkosten für die beiden derzeitigen PHSH-Gebäude. Zudem kann der Kanton zwei Liegenschaften im Wert von über fünf Millionen Franken verkaufen, in denen jetzt noch Büros des Erziehungsdepartements untergebracht sind.
Ambitionierter Zeitplan
Geht es nach dem Willen der Schaffhauser Regierung, soll das neue Bildungszentrum seinen Betrieb bereits im Sommer 2019 aufnehmen. Dies sei politisch und planerisch zwar ambitioniert, könnte aber realistisch sein, wenn die erforderliche Volksabstimmung bereits Anfang 2017 durchgeführt werden kann.