Der Schaffhauser Regierungsrat hat ehrgeizige Ziele: Die Bevölkerung soll in den nächsten Jahren um 12'000 Einwohner wachsen. «Wir wollen aber keine Zuger oder Schwyzer Verhältnisse», sagt Baudirektor Reto Dubach gegenüber den Medien, «sondern ein moderates Wachstum.»
Weil Schaffhausen immer noch mit der Überalterung kämpft, hofft der Regierungsrat vor allem auf Familien mit Kindern. Um Familien anzulocken, will die Regierung unter anderem schulergänzende Tagesstrukturen schaffen. Regierungsrat Dubach erklärt weiter, dass der Kanton sein Potenzial in den Wohn- und Bauzonen des Kantons besser ausschöpfen müsse.
Die Wachstumspläne der Schaffhauser Regierung rufen auch kritische Stimmen hervor. Kantonsrat Peter Scheck (SVP) glaubt nicht, dass das angestrebte Wachstum überhaupt möglich ist. «Vor allem die Stadt Schaffhausen müsste sehr viel mehr Bauland zur Verfügung haben. Und ich sehe kaum, wo man noch verdichteter bauen sollte.»
SP-Kantonsrat Werner Bächtold stellt das Wachstum an sich in Frage: «Das führt vielleicht zu höheren Steuererträgen, aber auch zu höheren Kosten, weil man die Infrastruktur entsprechend anpassen muss.» Und dafür hat der Kanton Schaffhausen, der sich selbst ein grosses Sparprogramm verordnet hat, momentan kein Geld.