Es ist vor allem im Alter schnell passiert: Ein kleiner Fehltritt kann zu einem Sturz und einer verheerenden Verletzung führen. Häufig ist es ein Bruch des Oberschenkelhalses. Das ist nicht nur teuer, viele ältere Menschen erholen sich davon auch nicht mehr richtig.
Nach dem Spital ins Pflegeheim
«Stürze sind der häufigste Grund, warum Leute letztlich ins Alters- und Pflegeheim gehen», sagt der Schaffhauser Stadtrat und Sozialreferent Simon Stocker. Studien zeigen auf, dass bis zu einem Drittel der über 65-Jährigen einmal im Jahr stürzen. Oft passiert der Unfall in der eigenen Wohnung.
Gerade in Schaffhausen, wo überdurchschnittlich viele ältere Menschen leben, will die Stadt nun die Sturzprophylaxe verstärken. «Letztlich geht es auch darum, Kosten zu sparen, die so ein Sturz eben auslösen kann», sagt Stocker offen. Zusammen mit der Spitex hat die Stadt ein neues Dienstleistungsangebot lanciert. Interessierte können sich direkt bei der Schaffhauser Spitex-Zentrale melden.
Kabel und Teppiche als Stolperfallen
Marianne De Ventura von der städtischen Fachstelle Gesundheitsförderung berät sturzgefährdete Einwohnerinnen und Einwohner gratis zuhause. Zum einen geht es darum, mögliche Stolperfallen wie Kabel, Teppiche oder schlechte Beleuchtung ausfindig zu machen. Ausserdem bespricht sie mit den Interessierten deren Ernährungsgewohnheiten: Wer zu wenig trinkt oder zu wenig Vitamine zu sich nimmt, was im Alter oft der Fall ist, begünstigt Schwindelgefühle.
Ein sehr wichtiger Teil der Sturzprophylaxe sind letztlich einfache Turnübungen, die Marianne De Ventura vermittelt. Diese sollen die Muskelkraft stärken, das Gleichgewicht trainieren und die Beweglichkeit erhalten. Bei Bedarf vermittelt sie die Leute dann auch weiter. Zum Beispiel an die Pro Senectute, die ihrerseits Kurse für mehr Sicherheit auf Schritt und Tritt anbietet.
(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)