Sie haben ihr Hobby zum Beruf gemacht: Der 32-jährige Urban Weber und sein etwas jüngerer Bruder Basil. Der eine ist studierter Mathematiker, der andere Informatiker. Sie haben mit «Train Fever» ein Computerspiel entwickelt, das mehr als nur eine virtuelle Modelleisenbahn ist. Der Spieler plant und führt ein richtiges Verkehrsunternehmen. Je nach Epoche, in der gespielt wird, besteht die Fahrzeugflotte aus Pferdekutschen, Bussen oder Trams. Die Städte, in denen die Fahrzeuge verkehren, sind belebt und entwickeln sich laufend.
Die Weber-Brüder setzten für ihr Spiel auf das sogenannte Crowdfunding. Sie suchten nach Leuten, die vom Konzept überzeugt waren und Geld in das Projekt investierten. So kamen 300'000 Franken zusammen und sie konnten mit «Urban Games» eine Firma gründen und zusätzlich einen Grafiker einstellen.
Schon 20'000 Games verkauft
Selbst die Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen stieg schliesslich mit ein. «Crowdfunding war für uns die einzige Möglichkeit, an Geld zu kommen», erzählt Basil Weber im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen.» Computerspiele seien bei Investoren sonst nicht sehr gesucht.
Der Erfolg scheint ihnen aber recht zu geben: 30'000 Spiele müssen sie verkaufen, damit «Train Fever» Gewinn abwirft. Jetzt seien nur schon in der ersten Woche über 20'000 Spiele abgesetzt worden. Das übertrifft die Erwartungen bei weitem.
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Version 2 schon angedacht
Die Hälfte des erwirtschafteten Gewinns geht an die Investoren zurück. Gegenüber dem Kanton Schaffhausen verpflichteten sich Basil und Urban Weber, ihre Firma und ihre drei Arbeitsplätze die nächsten Jahre in Schaffhausen zu erhalten. Sie tüfteln bereits an einer neuen Version von «Train Fever» und weiteren neuen Computerspielen herum.
(ster;simd; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)