Elf Jahre leitet SVP-Urgestein Werner Bolli nun seine Partei; länger als er es eigentlich wollte. Wegen der harzigen Suche nach einem Nachfolger liess sich der heute 69-Jährige an der Parteiversammlung im Frühling 2013 überreden, noch ein paar Monate anzuhängen.
Trotz intensiver Suche und vielen Gesprächen kann die Schaffhauser SVP den Mitgliedern an ihrer Versammlung vom kommenden Montag keinen Nachfolger präsentieren. Das erstaunt. Handelt es sich bei der SVP doch um die grösste Schaffhauser Partei. «Wir haben scharfe Anforderungen, vielleicht sogar zu scharfe, was dieses Amt betrifft», meint Bolli gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Das Präsidium sei zeitintensiv und im Idealfall sei der Amtsinhaber auch im Kantonsparlament. Hauptschwierigkeit sei die berufliche Belastung vieler möglicher Kandidaten.
Hier ärgert sich Werner Bolli: «Firmenbosse fordern von der SVP eine seriöse, bürgerliche und wirtschaftsfreundliche Politik, sind aber nicht bereit, ihren Mitarbeitern Zeit für ein politisches Amt einzuräumen.»
Die SVP Schaffhausen wird nun voraussichtlich einen Interims-Präsidenten erhalten: Der Dörflinger Gemeindepräsident Pentti Aellig stellt sich neu als erster Vizepräsident zur Verfügung und würde die Partei sicher bis zu den Wahlen 2016 führen. Auf die Frage, was dann kommt, meint Bolli: «Da zeichnet sich etwas ab.»