Jeden Donnerstagabend treffen sich die jungen Theatervoyeure. Sie gehen zusammen in eine Vorstellung, danach besprechen sie die Darbietung.
Kein Plauderclub
In der Nachbesprechung, moderiert von einem Theaterpädagogen, entstehen mit Experten und Schauspielerinnen ernsthafte und vertiefte Diskussionen, die das Gesehene reflektieren. Dabei wird nicht einfach geplaudert oder über Nebensächliches gesprochen: «Die Voyeure entwickeln die Fähigkeit, differenzierter über Theater zu sprechen», sagt Sam Mosimann, Moderator der Gespräche. Ausserdem erhielten so auch die Theaterhäuser wertvolle Rückmeldungen.
Wohin, mit wem und wer bezahlt: «Die Voyeure» lösen diese Fragen
Ob Gessnerallee, Schauspielhaus, Neumarkt Theater oder das Theater Stadelhofen: Das Ziel des Projekts ist es, junge Menschen möglichst oft in eine Vorstellung zu bringen: «Einige Jugendliche wissen nicht, wohin sie gehen sollen, oder wollen nicht alleine hin», erklärt die Gründerin des Projekts, Deborah Imhof.
Daneben gibt es auch noch den finanziellen Aspekt. Der Club der Voyeure hilft, all diese Hindernisse zu überwinden. Ein Mitglied der Voyeure kann für 200 Franken ein ganzes Jahr lang jede Woche mit Gleichgesinnten eine Vorstellung besuchen.
«Am Ende jeder Saison ist Zürich um ein paar enthusiastische Besucherinnen und Bbesucher reicher», lobte der Zürcher Kulturchef Peter Haerle anlässlich der Vergabe der Zürcher Kulturpreise. Für ihr Engagement erhielten die Organisatoren des Clubs von der Stadt Zürich eine Anerkennungsgabe von 6000 Franken.