Für die Fluglärmgegner aus dem Süden ist der Bau der Schnellabrollwege eine Kapazitätserweiterung durch die Hintertüre. Dank diesen neuen Abzweigungen von den Landepisten könne der Flughafen pro Woche rund 150 Flüge zusätzlich abwickeln. «Das macht im Jahr über 7800 Flüge mehr. Das ist markant», begründet Stephan Oehen, der Sprecher des Fluglärmforums Süd, die Einsprache.
Bis zu einem Entscheid des Bundesverwaltungsgerichtes darf der Flughafen somit nicht mit dem Bau der Schnellabrollwege beginnen. Beim Flughafen ist man nicht überrascht. «Es ist ja die Regel, dass es Einsprachen und Beschwerden gibt, wenn der Flughafen etwas an der Flughafeninfrastruktur ändern will», sagt Flughafensprecherin Sonja Zöchling im «Regionaljournal».
Flughafen weist Bedenken zurück
Die Kritik der Fluglärmgegner weist die Flughafensprecherin zurück. Es stimme zwar, dass dank diesen Schnellabrollwegen zwei zusätzliche Landungen pro Stunde möglich seien. Der Flughafen wolle die so geschaffene Luft aber vor allem dazu nutzen, um Verspätungen zu verhindern.
«Die Schnellabrollwege machen den Betrieb flüssiger», erklärt Zöchling. Weniger Verspätungen tagsüber bedeuten auch weniger Lärm in der Nacht, weil der Flughafen dann zu später Stunde weniger Verspätungen abbauen müsse.
Die Flughafenkritiker lassen dieses Argument nicht gelten. Für sie bleibt es eine Kapazitätserhöhung. Das Problem mit den ständigen Verspätungen müsse der Flughafen mit anderen Mitteln lösen, fordert Oehen vom Fluglärmforum Süd.