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Modell eines geplanten Schulhauses an der Pfingstweidstrasse in Zürich
Legende: Das geplante Schulhaus schliesst direkt an den Pfingstweidpark an. Die Schulräume sind alle gegen den Park gerichtet. zvg

Zürich Schaffhausen Schulhaus an der Pfingstweidstrasse nimmt weitere Hürde

Das Schulhaus an der Pfingstweidstrasse in Zürich-West kann am geplanten Standort gebaut werden. Dies hat das Zürcher Stadtparlament am Mittwoch entschieden. Grüne und AL hatten die Prüfung eines alternativen Standortes auf dem Hardturm verlangt.

Der Bau neuer Schulhäuser in der Stadt Zürich ist unbestritten. Die Zahl der Schulkinder nimmt jährlich zu, die Schulhäuser platzen aus allen Nähten. Trotzdem haben es die Projekte im Stadtparlament oft schwer, meistens wegen der Kosten.

Schulhaus als «Lärmschutzriegel»?

Das Schulhaus Projekt in Zürich-West südlich der Pfingstweidstrasse beschäftigte das Stadtparlament aber wegen des Standortes: Zu laut, zu ungesund und zu gefährlich sei er, fanden Grüne und die Alternative Liste. Im Süden gebe es fast nur teure - und leere - Luxuswohnungen und nur wenig Kinder. Die meisten Kinder würden im Norden der Strasse wohnen und müssten dann die gefährliche, sechsspurige Pfingstweidstrasse überqueren, argumentierte zum Beispiel Karin Rykart von den Grünen.

Und für die AL war klar, dass das Schulhaus als «Lärmriegel» missbraucht wird, der die dahinter befindlichen Luxuswohnungen vor den Emissionen der Pfingstweidstrasse schützen soll. Die Belastung mit Feinstaub, dies hätten Messungen gezeigt, sei dort besonders hoch, sagte Rosa Maino von der AL. Grüne und AL verlangten deshalb, dass das Schulhaus auf die andere Strassenseite und weiter stadtauswärts verlegt werden soll, zum Beispiel auf den Hardturm. Der Stadtrat, forderten sie, soll diesen Standort ernsthaft prüfen. Dies habe er nämlich nie getan.

Standort Hardturm keine Alternative

Die anderen Parteien nahmen die Argumente von AL und Grünen mit Verwunderung und Befremden zur Kenntnis. «Die Kinder kommen aus allen Schichten aus dem ganzen Quartier», sagte Severin Pflüger. Alle Zürcher Schulkinder könnten zudem über eine Strasse gehen. Sie lernten dies bereits im Kindergarten. Auf dem Hardturm sei zudem ein Fussballstadion geplant, erinnerte Hans-Urs von Matt von der SP. Die Stadt sei nicht frei, was sie dort bauen wolle.

Der zuständige Stadtrat André Odermatt verwahrte sich dagegen, die Standorte nicht sorgfältig abgeklärt zu haben. Der jetzige Standort sei keine Notlösung. Gegen Lärm und Feinstaub gebe es zudem architektonisch gute Lösungen. So würden zum Beispiel alle Schulzimmer zum Park hin gebaut, nicht zur Pfingstweidstrasse.

Das Parlament bestätigte schliesslich mit 98 Nein- zu 23 Ja-Stimmen den Standort des Schulhauses an der Pfingstweidstrasse. Sagen Gemeinderat und Stimmvolk Ja zum Projekt, sollen ab 2019 die Kinder in Zürich-West dort zur Schule gehen können.

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