Genossenschaften und Private bauen in den nächsten fünf Jahren rund 4300 neue Wohnungen in Zürich Nord und dem angrenzenden Glattpark, der zur Gemeinde Opfikon gehört. Die Schulämter von Zürich und Opfikon rechnen mit mehr als 2000 Kindern, die in die Region ziehen. Die Wohnhäuser wachsen täglich in die Höhe, die Infrastruktur jedoch hinkt hinterher.
Vorzeigeschulhaus: Kaum eröffnet, schon zu klein
Es fehlt vor allem an Schulhäusern. Das Vorzeigeschulhaus Leutschenbach steht mitten im neuen Quartier. Es ist das teuerste Schulhaus der Stadt, seit fünf Jahren in Betrieb und jetzt schon zu klein. Im Sommer stellt die Stadt den ersten dreistöckigen Pavillon auf die Spielwiese. Gemeinderat Walter Angst von der Alternativen Liste (AL) wirft der Stadt Fehlplanung vor.
«Man ist bei der Schulhausplanung in den letzten Jahren viel zu lasch gewesen», bemängelt er. Die Stadt habe es verpasst, Land zu sichern und die Planung voranzutreiben. Das müsse man nun ausbaden. Die Schulhausplanung sei sehr komplex, kontert Marcel Handler vom Schulamt der Stadt Zürich.
Die Entwicklung in so einem Gebiet gehe mehrere Jahre. Baue man zu früh, sei das Schulhaus bei der Eröffnung noch halb leer, je nach Entwicklung sei es dann wieder zu klein: «Wir versuchen den richtigen Zeitpunkt zu finden.»
Pavillons als Zwischenlösung
Vier neue Schulhäuser plant die Stadt im Boomgebiet. Bezugsbereit sind die meisten nach 2020. Die Bevölkerung in Opfikon stimmt im Mai darüber ab, ob es für die weit mehr als tausend Kinder im Glattpark ein Schulhaus braucht. Wo Schulzimmer fehlen, stellen Stadt und Gemeinde Pavillons auf. Das sei langfristig teuer, sagt Walter Angst.
Es sei günstiger, gleich ein Schulhaus aufzustellen, als mit Pavillons zu überbrücken. «In den nächsten 20 Jahren gehen in Zürich nicht weniger Kinder in die Schule. Es wäre klüger, das von Anfang an sauber zu planen», so Angst.
Klar ist: Alle Kinder, die nach Zürich Nord ziehen, werden einen Schulplatz bekommen. Sei es in einem Pavillon oder in einem neuen Schulhaus.