Die Dienstleistung der Zürcher Kirchen ist gut angelaufen. Seit Eröffnung des Bundesasylzentrums im Januar haben viele Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft im Juchhof das Gespräch mit dem reformierten Pfarrer Marcel Cavallo und der katholischen Theologin Jeanine Kosch gesucht. «Es ist wichtig, dass jemand für die Asylsuchenden da ist», erklärt Arnold Landtwing vom katholischen Generalvikariat, «und zwar keine Amtsperson, die in das Verfahren involviert ist.»
Alltägliches und Anspruchsvolles
Die Seelsorger würden oft mit alltäglichen Problemen der Asylsuchenden konfrontiert, erzählt Landtwing. Da gehe es ums Organisieren von Telefonaten in die Heimat oder sie klären ob, wo der neugeborene, muslimische Bub beschnitten werden kann. Die Kontakte seien wegen der seelischen Not in der die Menschen stecken auch sehr anspruchsvoll, deshalb stocke man das Pensum der beiden Seelsorger auf eine Vollzeitstelle auf.
Da ein grosser Teil der Flüchtlinge Muslime sind, sollen in Zukunft auch muslimische Seelsorger im Asylzentrum arbeiten, sagt Landtwing weiter: «Es ist einfach etwas anderes, wen man aus der eigenen Kultur und Religion eine Ansprechperson hat.» Die Kirchen führen derzeit mit Vertretern der Muslime und dem Bundesamt für Migration Verhandlungen.