Jeder kennt ihn, jeder hat ihn schon mal gesehen, live oder am Fernsehen: Der «Trompeten-Sigi», wenn er die Schweizer Nati mit seiner Trompete anfeuert und zur Attacke bläst. Ein geborener Entertainer. Sigi Michel, wie er im wahren Leben heisst, hat aber noch viele andere Eisen im Feuer. Und ganz persönlich auch eine sehr nachdenkliche, ernsthafte Seite.
Die Trompete gehört zu Sigi, bereits sein ganzes Leben lang. Daneben, erzählt er beim Besuch des «Regionaljournals» in seinem Zuhause in Langwiesen, spielt er aber auch noch 40 weitere Instrumente. Hinter seinem Haus pflegt er verletzte Vögel und andere ausgesetzte Tiere und findet auch noch Zeit für immer neue Projekte: So veröffentlicht er jetzt auf einer CD mit dem Namen «Sigi aus der Schweiz» eine Sammlung seiner Lieblingslieder, professionell produziert von einem befreundeten Musiker.
Ein schwerer Start ins Leben
Mehr über «Trompeten-Sigi»
Woher er seine sprudelnde Lebensfreude hat, weiss er nicht. «Ich kenne meinen Vater nicht, vielleicht war er ein Lustiger», meint er dazu. Sigi Michel gehörte zu den Kindern, welche die Pro Juventute während der Aktion «Kinder der Landstrasse» der Mutter weggenommen und in eine Pflegefamilie gesteckt hatte. Sein genaues Geburtsjahr ist unbekannt, er weiss nur, dass er vor 69 oder 70 Jahren in der Nähe von Lugano geboren wurde. Seine Kindheit und Jugend sind von diesen Erfahrungen geprägt: «Vielleicht ist das mit ein Grund, dass ich immer etwas anders sein wollte.» Weiter darüber sprechen mag er aber nicht. Man müsse auch einmal vergessen können.
Nach seiner CD hat er deshalb bereits ein neues Projekt in der Pipeline. Den Weltrekord im Talerschwingen aufstellen zum Beispiel.
(kerf, Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)