Die 25 Meter lange und sehr gut erhaltene Mauer stammt von der einst mächtigen Fraumünsterabtei, die im 9. Jahrhundert gegründet wurde und bis ins 19. Jahrhundert bestand. Dann wurde sie gleichzeitig mit dem so genannten «Kratzquartier» abgerissen, um Platz für die heutigen Neorenaissance-Bauten zu machen. An ihrer Stelle steht heute das Stadthaus.
Skelette zeugen von Zeiten der Pest
Erwartungsgemäss fanden die Archäologen auch Gräber. Die Überreste stammen vom kleinen Friedhof des äusseren Klosterhofes, der bis 1845 genutzt wurde. Neben sorgfältigen Einzelbestattungen, beispielsweise von einem etwa zehn Jahre alten Knaben, wurden auch unsorgfältig angelegte Gräber mit mehreren Verstorbenen gefunden. Sie dürften aus dem 16. oder 17. Jahrhundert datieren, als in Zürich die Pest wütete. Die Grabungen dauern noch bis April. Eine Auswahl der besten Fundstücke wird gleich im Anschluss in einer temporären Ausstellung im Landesmuseum ausgestellt.