Der Zürcher Stadtrat will vom Verwaltungsgericht klären lassen, ob der Spurabbau Auswirkungen auf den Verkehr hat. Der Spurabbau war im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Sechseläutenplatzes zwischen Bellevue und Opernhaus vorgesehen und sowohl vor als auch nach der Volksabstimmung zum Sechseläutenplatz heftig umstritten. Der Regierungsrat hatte im Dezember dann entschieden, dass die Spur nicht aufgehoben werden darf, da es sonst zu zusätzlichen Verkehrsstaus auf dem vielbefahrenen Utoquai komme.
Kritik von der SVP, Applaus von den Grünen
Der Stadtrat hat diesen Entscheid nun mit einer Beschwerde an das Verwaltungsgericht angefochten. «Alle unsere Abklärungen zeigen, dass sich der Spurabbau nicht negativ auf den Verkehr auswirkt», begründet Stadtpräsidentin Corine Mauch den Schritt. Die SVP kritisiert das Vorgehen der Stadt: Der Stadtrat handle «ideologisch», sagt SVP-Gemeinderat Mauro Tuena. Die Grünen hingegen werfen dem Regierungsrat «politische Motive» vor und bezeichnen die Beschwerde als «notwendigen Schritt».
Unklar sind noch die Auswirkungen der neusten Entwicklung auf den Umbau des Platzes. Laut Zürcher Tiefbaudepartement könnte eine nachträgliche Anpassung des Sechseläutenplatzes einen sechsstelligen Betrag kosten. Vorderhand muss der Platz so umgebaut werden, dass die umstrittene Fahrspur weiterhin bestehen kann. Gibt das Verwaltungsgericht der Stadt recht, kann der Platz um die Fläche dieser Fahrspur vergrössert werden.
Langes Verfahren bringt hohe Kosten
Ein Gerichtsurteil in dieser Sache ist kaum vor 6 Monaten zu erwarten. Zieht eine Partei den Fall danach bis ans Bundesgericht weiter, kann das Verfahren 2 Jahre oder länger dauern. Kommt das grüne Licht für den Spurabbau erst nach Abschluss der Umbauarbeiten im Dezember, müsste eine neue Baustelle eingerichtet und zusätzliches Material beschafft werden, was mit hohen Kosten verbunden ist.