Winterthur will die Nase in Sachen Kongresszentrum vorne haben - vor Zürich, das es bis heute nicht geschafft hat, ein solches zu bauen. «De Gschnäller isch de Gschwinder», bringt es Thomas Anwander, Präsident der Handelskammer Winterthur, auf den Punkt. Er hofft, dass sich alle Beteiligten zusammenraufen und das Projekt realisiert werden kann.
Elegant Geld sparen....
Ob sich diese Hoffnung erfüllt, ist noch ungewiss. Es müssten nicht nur private Investoren gefunden werden, die das Stadttheater umbauen und betreiben wollen, auch auf politischer Ebene müsste das Projekt gutgeheissen werden.
Im Gemeinderat gehen die Meinungen jedoch weit auseinander. Bürgerliche Politiker von SVP und CVP sind von der Idee angetan. So sagt der SVP-Fraktionspräsident Daniel Oswald: «Beim Stadttheater kommt einiges an Baukosten auf uns zu, so könnten wir viel Geld sparen. Ohne dass es jemandem weh tut.»
...oder das Theater opfern?
Dass eine Privatisierung samt Umnutzung des Stadttheaters niemandem weh tun soll, sieht die SP anders. Zwar findet auch Ursina Meier, SP-Gemeinderätin und Mitglied der Kulturkommission, dass Winterthur ein Kongresszentrum haben sollte. Nicht aber auf Kosten des Theaters: «Dafür das Theater Winterthur zu opfern, da bin ich überhaupt nicht dafür.» Das Theater soll als solches erhalten bleiben.
Kultur versus Kommerz
Der Leiter des Stadttheaters Winterthur, René Munz, lehnt die Idee eines Kongresszentrums nicht grundsätzlich ab. Er hält es aber für gefährlich, wenn sich die Diskussion nur ums Geld dreht: «Es ist zu befürchten, dass in einem Kongresszentrum vor allem kommerzielle Anlässe statffinden und damit der kulturelle Auftrag unter die Räder gerät.»