Die Konkurseröffnung ist am Mittwoch im «Tagblatt der Stadt Zürich» publiziert worden. Die Lohnforderungen hätten dem Orchester schliesslich das Genick gebrochen, bestätigt Martin Häberli auf Anfrage des «Regionaljournals Zürich Schaffhausen». Er war als Vorstandsmitglied des Fördervereins für die Finanzen des Symphonischen Orchesters Zürich verantwortlich. «Wir mussten einsehen, dass wir es einfach nicht schaffen.»
Das Symphonische Orchester gibt es seit 1981. Die 40 professionellen Musiker verwalteten sich zu Beginn selber. Das Orchester hatte ständig mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Dies führte 2011 zu einem Neustart unter einer neuen Leitung. Diese vereinbarte mit den Musikern einen Lohn, der deutlich unter den Mindestforderungen der Musikergewerkschaft lag. Aber dadurch konnte das Orchester überleben und hatte gesicherte Auftritte. «Das ist wichtig», sagt Martin Häberli, «jeder Musiker will unbedingt spielen.»
Tiefere Löhne haben nichts gebracht
Diese Billiglohn-Politik wurde verschiedentlich kritisiert. Zuletzt etwa im vergangenen Jahr, als das Symphonische Orchester beim die «Aida»-Freilichtoper am Pfäffikersee begleitete. Martin Häberli wehrt sich auch heute noch für die tieferen Löhne seines Orchesters: «Wir haben ja eigentlich nur die Wahl, das Ganze finanziell ins Lot zu bringen, oder man spielt einfach nicht.» Doch auch die tieferen Löhne konnten den Konkurs nicht abwenden.
Musiker geben nicht auf
Trotzdem soll es weiterhin Konzerte des Symphonischen Orchesters Zürich geben. Die Musikerinnen und Musiker haben bereits einen neuen Trägerverein gegründet, wie Klarinettist und Vorstandsmitglied Francois Thurneysen auf Anfrage bestätigte: «Nun wollen wir Aufträge akquirieren und später in Co-Produktion mit Veranstaltern wieder Konzerte spielen.» Allerdings werde es erst in der neuen Saison nach den Sommerferien wieder Auftritte des Orchesters geben.