Die Helikopter im Hangar der Rega gehören zum gängigen Bild eines Lawineneinsatzes. Der grösste Teil einer Such- und Rettungsaktion macht aber das Personal am Boden aus. Dieser Aufwand kann je nach dem rasant schnell zunehmen, wie Theo Maurer, Chef Ausbildung bei Alpine Rettung Schweiz (ARS) in «Schweiz Aktuell» erklärt: «Für uns sind die Informationen beim Alarmeingang entscheidend. Wenn wir bereits wissen, dass die betroffenen Personen Lawinenverschütteten-Geräte auf sich tragen, gestaltet sich die Suche einfacher. Dann bieten wir weniger Personal auf. Ist dies nicht der Fall, braucht es aber deutlich mehr Leute. Deshalb setzen wir je nach dem zwanzig oder bei mehrtägigen Aktionen bis zu hundert Personen ein.»
Die Alpine Rettung Schweiz (ARS) ist eine selbständige Stiftung der Rega und des Schweizerischen Alpenclubs SAC und die zentrale Stelle für Lawineneinsätze.
Retter, nicht Richter
Dieser Aufwand hat seinen Preis. Die Alpine Rettung Schweiz tritt nach einem Lawinenereignis jeweils als Rechnungssteller auf. Ihr Geschäftsführer Andres Bardill betont aber: «Wir sind Retter und nicht Richter.» Zuerst werde deshalb ausgerückt. Erst später geht es ums Finanzielle. Die Kosten variieren je nach Einsatz. «Diese Lawineneinsätze sind äusserst komplex. Es kommt jeweils sehr darauf an, wie ein solcher Einsatz verläuft. Die Kosten können von tausend bis zu mehrere zehntausend Franken betragen.»
In der Regel verrechnet die Alpine Rettung Schweiz ihre Einsätze weiter. Bei Fehlalarmen gibt es allerdings häufig niemanden, der diese Rechnung übernehmen könnte, wie Bardill erklärt: «In erster Linie suchen wir immer nach Verantwortlichen. Wenn eine Lawinenaktion jedoch in freiem Gelände stattfindet, gibt es meistens keinen Kostenträger. Dann müssen wir unseren Aufwand intern abschreiben.»