In den Menschen gelangt das Bakterium über das sogenannte Hypothermiegerät, das bei Operationen am offenen Herzen zur Temperaturregulierung des Bluts verwendet wird. Betrieben werden diese Geräte mit gefiltertem Leitungswasser. «Mit Hilfe von neuen Tests konnten wir nachweisen, dass das Bakterium über das gefilterte Leitungswasser in den Patienten gelangt, das ist revolutionär», erklärt Hugo Sax, Spitalhygieniker des Universitätsspitals Zürich gegenüber «Schweiz aktuell».
Besonders schwierig zu entdecken ist das Bakterium auch deswegen, weil die Infektion sehr langsam von statten geht: So dauert es ein bis zwei Jahre, bis eine ernsthafte Erkrankung zu erkennen ist. Aufgrund dieser Schwierigkeiten sind in den letzten Jahren zwei Patienten an der Infektion gestorben. «Mit der Entdeckung des Bakteriums sollten in Zukunft solche Infektionen vermieden werden können», erhofft sich Michele Genoni, Herzchirurg am Stadtspital Triemli in Zürich und Präsident der schweizerischen Gesellschaft für Herzchirurgie. Entscheidend sei dafür aber auch, dass sich Herzpatienten nach Operationen regelmässig untersuchen liessen.
Inselspital Bern setzt Geräte in separaten Räumen ein
Zukunftsweisend könnten die Massnahmen des Inselspitals Bern sein: Dort werden werden Maschinen wie zum Beispiel Hypothermiegeräte nicht mehr im Operationssaal, sondern in einem abgetrennten Raum aufgestellt, um Infektionen zu verhindern.