Das Wort ist etwas sperrig, die Sache aber wirkungsvoll: Seit drei Jahren gibt es in der Stadt Zürich eine "Transkulturelle Mutter-Kind-Gruppe" – eine Tramuki-Gruppe. Gedacht ist diese Gruppe für Mütter, die kein Deutsch sprechen und noch nicht lange in der Schweiz sind.
Sprachlosigkeit hemmt die Frauen
«Häufig kommen die Frauen aus Ländern wie Bangladesch, Indien oder Portugal. Der Mann arbeitet, sie sind mit ihrem Kind zuhause», beschreibt Projektleiterin Julia Quarch die typische Situation. Wegen mangelnder Deutschkenntnisse würden sich die Mütter kaum in die Öffentlichkeit getrauen. In der Tramuki-Gruppe, die sie einmal pro Woche mit ihren Kindern besuchen, wird ihnen erklärt, wo sie Unterstützung finden: Deutschkurse mit Kinderbetreuung zum Beispiel, Krippen oder Spielgruppen.
Ziele überraschend schnell erreicht
Dabei gehe es auch um die Kinder, sagt Julia Quarch: «Das Ziel ist, die Kinder an die Strukturen und die deutsche Sprache heranzuführen, die Mütter und die Kinder aus der Isolation herauszuholen und sie im Quartier zu vernetzen.» Diese Ziele, so Quarch, habe man bereits in den ersten zwei Jahren erreicht. «Ich bin überrascht, wie schnell das ging.» Unter anderem haben sechs Frauen einen Deutschkurs absolviert, sechs weitere eine Stelle gefunden.
Nun baut die Stadt das Angebot aus: Ab 2017 soll es in allen fünf Sozialzentren der Stadt eine Tramuki-Gruppe geben. Die Kosten dafür halten sich in Grenzen, die Kurse werden von Elternberaterinnen geleitet, die bereits bei der Stadt angestellt sind.