Der Entscheid der Rekurskommission sei bereits ein grosser Erfolg gewesen, sagt Marcel Hänggi, Journalist bei der Wochenzeitung WOZ, gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen». Die Uni habe ihm zum 100 Millionen-Sponsoringvertrag mit der UBS gar nichts zeigen wollen, «kein einziges Wort». Zusammen mit der Schweizer Ausgabe der «Zeit» will Hänggi den Entscheid dennoch weiterziehen: «Wir wollen den ganzen Vertrag sehen».
«Schwache Begründung»
Die Begründung des Entscheids sei nämlich von einer schwachen Qualität: «Die Rekurskommission hat keine echte Interessensabwägung vorgenommen», so Hänggi. Sie habe lediglich festgestellt, dass die Uni in gewissen Punkten ein Interesse haben könnte, die eine Geheimhaltung unter Umständen rechtfertigen würden. Das Argument der Uni, sie sei in zukünftigen Vertragsverhandlungen benachteiligt, wenn sie alles offenlegen müsse, habe aber schon in der Rekurskommission nicht verfangen. «Es geht nur um Verhandlungsspielräume, die jetzt noch im Vertrag zwischen UBS und Universität bestehen.» Wie diese gefährdet sein sollen, wenn die Öffentlichkeit vom Inhalt des Vertrages erfahre, sei ihm schleierhaft.
«Die Uni hat einen Auftrag, die Freiheit von Forschung, Lehre und Publikation zu schützen», sagt Hänggi weiter. Auch wenn die Uni verspreche, dies zu tun, habe die Öffentlichkeit die Funktion, dies zu prüfen. «Solange wir nicht wissen, was in solchen Verträgen steht, besteht der Verdacht, dass die Unabhängigkeit der Universität gefährdet ist.»
Uni ist zufrieden
Die Universität Zürich will den Entscheid hingegen nicht weiterziehen. Die 90-prozentige Transparenz genüge ihr, sagt Uni-Sprecher Beat Müller auf Anfrage: «Der Entscheid der Rekurskommission erscheint uns plausibel.»