Um ganze 16,5 Millionen verschätzte sich die Stadt Winterthur. Der Rechnungsabschluss zeige, dass die Sanierungsprogramme «effort14+» und «Balance» die Erwartungen übertroffen hätten, erklärt der Stadtrat den Erfolg in einer Mitteilung. «Ohne dieses Programm wäre die Lage in Winterthur immer noch gleich düster wie vor drei Jahren», machte Finanzvorsteherin Yvonne Beutler klar.
Noch keine Euphorie im Stadtrat
Das Personal habe viel zum Erfolg beigetragen, sagt Beutler weiter. Das stimmt: Seit vier Jahren haben die rund 5000 Stadtangestellten keine Lohnerhöhung mehr erhalten, Leute wurden entlassen und obwohl die Arbeit dieselbe ist, muss sie von weniger Personal erledigt werden.
Dass das Personal unter dem Sparprogramm am meisten leidet, moniert die Gewerkschaft VPOD schon seit längerem: «Winterthur ist kein Armenhaus und nicht das Griechenland der Schweiz», sagt Sprecher Georg Munz. Und: «Man muss aufhören mit dieser Dramatik, das ist einfach übertrieben.» Der VPOD fordert deshalb ab sofort wieder normale Lohnerhöhungen und keine weiteren Sparbemühungen.
Die Aussichten dafür stehen nicht so schlecht: Ab 2017 sollte sich die Situation normalisieren, sagt Beutler. Dennoch gebe es noch keinen Grund zur Euphorie, die Lage von Winterthur sei nach wie vor angespannt.
Die wichtigsten Punkte der Rechnung 2015:
- Neun Millionen Franken sparte die Stadt bei den Personalkosten.
- Weitere neun Millionen Franken wurden beim Sachaufwand gespart.
- Höhere Steuereinnahmen von vier Millionen Franken.
- Die Sozialhilfekosten sind weniger stark gestiegen als in den Vorjahren.
Das Eigenkapital beträgt neu 779 Millionen Franken. Insgesamt verbuchte die Stadt im vergangenen Jahr rund 1,504 Milliarden Franken Einnahmen und gab 1,491 Milliarden aus.