Im Uetlibergtunnel kam es am frühen Dienstagmorgen zu einem Unfall zwischen einem Gefahrenguttransporter und einem Personenwagen. Nachdem der Verkehr stundenlang stillstand, ist der Tunnel nun wieder einspurig befahrbar.
Scharfes Bremsmanöver beschädigt Ladung
Kurz nach 8 Uhr machte ein Autofahrer, der im Uetlibergtunnel in Richtung Chur fuhr, ein unvorsichtiges Manöver. Dies zwang den Chauffeur eines nachfolgenden Gefahrenguttransporters zu einer abrupten Bremsung, wie die Zürcher Kantonspolizei mitteilte.
Die geladenen Kanister kamen ins Rutschen und wurden offenbar beschädigt. Kaum hatte der Laster den Tunnel verlassen, bemerkte der Fahrer, dass von der Ladefläche eine Flüssigkeit lief, und alarmierte die Polizei.
Dutzende Leute mit Beschwerden
Fachleute stellten fest, dass es sich bei der ausgelaufenen Flüssigkeit um Formaldehyd handelte. Mehrere hundert Liter der Chemikalie waren ausgelaufen. Die Einsatzkräfte mussten sich gegen die Dämpfe mit Gasmasken schützen.
Zwei Dutzend Personen, die durch den Tunnel Richtung Chur gefahren waren, klagten über Atembeschwerden und Übelkeit. Ambulanzen fuhren sie zur Kontrolle ins Spital, wie es in der Mitteilung heisst. Wie den Angaben des Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrums zum Reizstoff Formaldehyd zu entnehmen ist, haben sie aber nicht mit bleibenden Schäden zu rechnen.
Für die Umwelt habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr Zürich. Beim Uetlibergtunnel handele es sich um einen modernen Tunnel, der über verschiedene Auffangmöglichkeiten verfüge.
Tunnelröhre im Gegenverkehr befahrbar
Der Zwischenfall ereignete sich auf der A3 beim Ausfahrtportal des Uetlibergtunnels in Richtung Chur. Aus Sicherheitsgründen waren beide Tunnelröhren während Stunden gesperrt. Weil der Tunnel ein zentraler Bestandteil der Zürcher Westumfahrung ist, führte dies zu langen Staus in der weiteren Umgebung.
Mittlerweile wurden beide Röhren für den Verkehr wieder freigegeben.