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Zürich Schaffhausen Unternehmen wandern aus Zürich ab

Der Wirtschaftsmotor ist etwas ins Stottern geraten. Zwischen 2005 und 2013 haben mehr Firmen den Kanton Zürich verlassen, als aus anderen Regionen oder dem Ausland zugezogen sind. Dafür gibt es zwei Gründe – und einen Lösungsansatz vom Kanton.

Der Kanton Zürich sei Opfer seines eigenen Erfolgs. So lässt sich die Erklärung von Thomas Bauer für die Netto-Abwanderung zusammenfassen: «Es ist eine Folge des Wachstums. Der Kanton Zürich bezahlt die Kosten für seine hohe Dichte.»

In einer Studie hat Thomas Bauer von der Fachstelle Volkswirtschaft beim kantonalen Amt für Wirtschaft und Arbeit genau untersucht, welche Firmen aus Zürich wegziehen – und warum. Zwei Hauptgründe lassen sich feststellen:

  • Immobilienpreise: Es fehlt der Platz, stellt Thomas Bauer fest. Und die Flächen, die übrig bleiben, können sich nur grosse Unternehmen leisten. Diese Entwicklung vertreibt Firmen, die viel Fläche benötigen, etwa aus der Industrie oder Baubranche.
  • Steuern: Im Vergleich mit Kantonen wie Zug oder Schwyz müssen Firmen im Kanton Zürich viel an den Fiskus abliefern. Deshalb zügeln kleinere IT-Firmen in die Innerschweiz.

Trotz dieser Entwicklung sei die Lage nicht alarmierend, beruhigt Thomas Bauer: «Natürlich wäre es schöner, wenn wir das Gegenteil vermelden könnten. Aber das Ausmass der Abwanderung ist bescheiden.» In den Jahren 2005 bis 2013 gingen im Kanton Zürich durch Firmenmobilität netto 1400 Stellen verloren. Im gleichen Zeitraum wuchs die gesamte Beschäftigung im Kanton aber um umgerechnet 116'200 Vollzeitstellen. Und das statistische Amt zählte 2013 im Kanton Zürich fast 19'000 Firmen mehr als noch im Jahr 2005. Das entspricht einem Zuwachs von fast 40 Prozent.

Umnutzung ist das Zauberwort

Beim kantonalen Amt für Standortförderung ist man trotzdem «traurig über jeden Arbeitsplatz, der verloren geht», wie es Amtsleiter Markus Assfalg ausdrückt. Dies sei jedoch eine Folge der Verschiebung weg von der Industrie, weiter hin zur Dienstleistungsgesellschaft.

Assfalgs Rezept gegen einen weiteren Firmen-Exodus aus Zürich lautet deshalb «Strukturwandel». Der Standortförderer illustriert dies am Beispiel des Wagi-Areals in Schlieren: «Früher arbeiteten dort 700 Arbeiter in der Waggons- und Aufzugsproduktion, heute hat es 900 Arbeitsplätze im Bereich der Medizin-Technologie.»

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