Obwohl die Stahlbügel der damaligen Aufhängung aus rostfreiem Material waren, korrodierten sie wegen der aggressiven Chlordämpfe so stark, dass sie rissen. Das ergaben Untersuchungen der Empa, welche daraufhin neue Standards für rostfreien Stahl definierte.
Lehren aus dem Drama
Nun wollen die Bauverantwortlichen auf Nummer sicher gehen. Usters Gesundheitsvorsteherin Esther Rickenbacher betont: «Holz ist im feuchtwarmen Klima eines Hallenbades widerstandsfähiger als Metall und Beton, welche früher verwendet wurden.» Deshalb habe sich die Stadt für eine Holzausführung entschieden.
Ganz auf Metall verzichten konnte der zuständige Architekt Thomas Lehmann bei der Dachkonstruktion allerdings nicht. Die Verbindung der bis zu 40 Meter langen Dachbalken erfolgt mit einer rostfreien Stahlplatte von höchster Qualität. «Wir haben dieses Material extra nochmals von der Empa prüfen lassen, ob es gegen die Chlordämpfe des Bades auch sicher genug korrosionsbeständig ist.» Zudem habe man das Metall so verbaut, dass es jederzeit überprüft werden könne.
Mittel gegen das mulmige Gefühl
Der Präsident des Schwimmclubs Uster Wallisellen, Philippe Walter, stand vor 30 Jahren als Trainer in der Halle, als die Decke herunterfiel. Sechs Mitglieder des Clubs verstarben damals, daneben sechs weitere Badegäste. Er ist erleichtert, dass sich die Stadt für eine Dachkonstruktion aus Holz entschieden hat. «Das ist für uns psychologisch sehr wichtig, dass man nicht wieder mit Stahl und Beton baut.»
Mit dem Neubau erhält Uster ein doppelt so grosses Hallenbad wie bisher. Vorraussichtliche Eröffnung ist in einem Jahr.