Ein kleines Abenteuer sei dieser Umzug ins Hotel Arcona, gleich beim Bahnhof Schaffhausen. Vieles sei ungewohnt und neu, so die Pensionärin Ida Sommer. Zum Beispiel müssen die Senioren die Zimmer mit einer Karte aufschliessen statt mit einem Schlüssel.
Fast die gesamte vierte Etage im Hotel ist die Senioren reserviert. An den Türen stehen in grossen Buchstaben ihre Namen. Die besonderen Gäste bleiben für drei Wochen, noch bis Ende September. Dann ist der Umbau im Altersheim fertig und sie ziehen wieder an den Kirchhofplatz.
Improvisiertes Krankenzimmer
Bis sie ins gewohnte Umfeld zurückkehren, müssen sie sich aber auf die neue Umgebung einstellen. Er müsse schon häufig etwas suchen, meint deshalb der Pensionär Hans Christinger.
Doch trotz dieser Umstellungen sehen die Seniorinnen und Senioren bei ihrem Aufenthalt im Viersternehotel auch Vorteile: «Das Essen ist sehr gut, fast schon pompös», so Ida Sommer. «Daran könnte ich mich gewöhnen.»
Eine Herausforderung ist dieser «Urlaub vom Altersheim» auch für das Pflegepersonal. Denn die Pflegerinnen haben mehr zu tun. Im Hotel fehlt ihnen die passende Infrastruktur: Es hat keine Rufanlage in den Zimmern, die Türen bleiben nicht geöffnet und es gibt keine speziellen Pflegebetten.
Es wäre sicher nichts auf Dauer. Aber es geht.
Tina Manko ist Stationsleiterin im Alterszentrum Kirchhofplatz. Für die drei Wochen ist sie zusammen mit den Pensionären ins Hotel gezogen. Dort wurde ein Hotelzimmer umfunktioniert zum Stationszimmer. «Der Rapport wird quasi auf dem Bett geführt», so Manko.
Der Tapetenwechsel erfordere viel Kraft – von den Bewohnerinnen wie auch von den Pflegefachkräften, ein Urlaub sei die Zeit im Viersternehotel daher nicht. Tina Mankos Bilanz: «Es wäre sicher nichts auf Dauer. Aber für drei Wochen geht es.»
(sted; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr)