Zu einem Problem werden Schwäne, wenn sie in Scharen die Wiesen von Bauern verkoten oder gegenüber Menschen aggressiv auftreten. Dies kommt immer wieder vor. Darum will der Nationalrat die geschützten Wildvögel gleich behandeln wie den Wolf. Das bedeutet, dass Schwäne im Problemfall gejagt werden können.
Im Kanton Zürich seien solche Massnahmen derzeit aber nicht nötig, erklärt Wolfgang Bollack, Sprecher der zuständigen Baudirektion gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen»: «Es kommt vor, dass die Tiere temporär in grösserer Zahl auftreten, an Orten, wo sie gefüttert werden – vor allem, wenn das natürliche Futterangebot dürftig ist.» Aber von einer Schwanenplage könne man sicher nicht reden.
Grössere Schwanenpopulation in Niederuster
Ziemlich gross ist die Schwanenfamilie in Niederuster am Greifensee. Dort einzugreifen sei aber kein Thema, so Bollack. Man sei zuversichtlich, dass sich das Problem von alleine löse: «Der Greifensee ist seit knapp einem Jahr ein Wasser- und Zugvogelreservat. Dasselbe gilt auch für den Pfäffikersee und das Neeracherried. Es gilt ein Fütterungsverbot – und das sollte als Massnahme ausreichen.» Im Übrigen sei es auch an allen anderen Gewässern nicht sehr sinnvoll, die Wildvögel mit Brot zu verwöhnen.
Sollten doch irgendwo Probleme mit Schwänen auftreten, dann wäre ein Abschiessen für den Kanton Zürich die allerletzte Massnahme. Statt die Tiere zu töten, würde er einen anderen Weg wählen. Denkbar wäre das Einzäunen von landwirtschaftlich genutzten Wiesen oder das Anstechen der Eier im Schwanennest. Auf jeden Fall aber begrüsst der Kanton, dass der Schwanen-Schutz gelockert werden soll. So könnte man rasch reagieren, wenn es denn sein müsste.