Bis eine Lösung auf dem Tisch liege, werde es wohl Ende 2016, teilte der Winterthurer Stadtrat am Freitag mit. «Mehr freie Fahrt für den Bus in Winterthur» – der Vorstoss der Grünen, der SP, der GLP und der EVP muss also noch länger auf seine Umsetzung warten als geplant.
Der Grund liege in der überaus komplexen Verkehrsplanung, erklärt Raffael Noesberger vom Baudepartement die Verzögerung. Ausserdem müsse das chronisch klamme Winterthur mit seinen Finanzen haushalten. «Auch bei der Verkehrsplanung sind Stellen gestrichen worden.»
Liegt der Stadtrat auf der faulen Haut?
Die Initianten des Vorstosses zeigen zwar ein gewisses Verständnis, lassen aber auch Skepsis durchblicken: «Es ist auch eine Ausrede, um nichts tun zu müssen», meint der Grüne Gemeinderat Reto Diener. Die bürgerliche Regierung entscheide natürlich nicht gerne gegen das Auto, gegen den motorisierten Individualverkehr. «Das ist schon bedenklich.» Diener glaubt: Hinter der Fristverlängerung steckt Kalkül.
«Es braucht einfach mehr Zeit»
Dem widerspricht Raffael Noesberger: Der Stadtrat wolle den ÖV fördern.«Es braucht einfach mehr Zeit.» Tatsächlich hat der Stadtrat bereits vor einem Monat verkündet, dass er am Stadtrand sechs neue Lichtsignale bauen will. Dank diesen soll es im Stadtzentrum dereinst weniger Stau geben, was auch wiederum den Bussen zu mehr «freier Fahrt» verhelfen würde.