Zischend stossen die Flammen aus der Flugzeugattrappe am Pistenrand. Zwei Feuerwehrleute preschen im 40 Tonnen schweren Koloss heran – das speziell für Flughäfen gebaute Fahrzeug hat 12‘000 Liter im Tank. Der Strahl aus der Löschkanone ist nicht risikolos: «Trifft der volle Strahl jemanden, fliegt diese Person weit weg», präzisiert Wachtmeister Willi Hess.
Wasser ist kostbar. Eine Möglichkeit, während einer Übung oder eines Ernstfalls aufzutanken, gibt es nicht. Deshalb kämpft die Löschequipe zuerst mit den Rohren am Löschfahrzeug mit viel Druck die Flammen nieder. Anschliessend versucht ein Mann, den Rest des Feuers mit Schlauch und Hohlstrahlrohr vollends einzudämmen.
Schaum nur noch in Ausnahmefällen
Der Einsatz ist äusserst anstrengend. Die schwitzenden Männer tragen Kleidung und Ausrüstung mit einem Gesamtgewicht von 25 Kilogramm. Zudem müssen sie Hitze und Wasserdruck aushalten.
Schaum setze man aus ökologischen Gründen kaum mehr ein, sagt Ausbildungschef Pascal Eichmann gegenüber «Schweiz Aktuell»: «Schaum ist teuer in der Beschaffung und muss als Sondermüll entsorgt werden.» Zudem seien die Folgeschäden am Flugzeug beträchtlich. Oft sei Wasser wirksamer, erläutert der Feuerwehroffizier.
Wer hier arbeitet, ist stolz
Mehr als 110 Mann umfasst die Berufsfeuerwehr auf dem Flughafen Zürich-Kloten. Rund um die Uhr sind Hauptwache und zwei Aussenstellen, so sogenannte «Satelliten» besetzt. Jeder Punkt, an dem ein Flugzeug landen kann, muss innerhalb von drei Minuten erreichbar sein, so verlangen es internationale Vorschriften.
Er sei stolz, hier arbeiten zu dürfen, sagt Gefreiter Hugo Uebelhart, der seit 1979 Mitglied des Korps ist. Die Aufgaben unterscheiden sich nicht grundsätzlich von jenen einer Milizfeuerwehr in der Gemeinde. «Wir löschen auch nur mit Wasser, nur haben wir grössere Fahrzeuge», meint Uebelhart lachend beim Aufrollen des Schlauchs. Die Vorgesetzten sind zufrieden nach dem Einsatz. Während der Übung rollen Düsenjets dröhnend über die angrenzende Piste – ohne Zwischenfall.