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Zwei Kinderköpfe mit englischen Sprechblasen
Legende: Französisch und Englisch: Sind die Primarschüler überfordert? Keystone

Zürich Schaffhausen Weiterhin zwei Fremdsprachen erwünscht

Im Kanton Zürich sollen Primarschülerinnen und Primarschüler weiterhin Englisch und Französisch lernen. Der Kantonsrat hat die Volksinitiative «Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule» mit 96 zu 68 Stimmen abgelehnt.

Die Volksinitiative fordert, dass an den Zürcher Primarschulen nur noch eine Fremdsprache vermittelt wird. Ob Französisch oder Englisch, lassen die Initianten bewusst offen. Die zweite Fremdsprache solle erst an der Oberstufe, dafür aber mit mehr Lektionen als heute auf dem Lehrplan stehen. Am Niveau, das am Ende der Schulzeit erreicht sein soll, ändere sich dabei nichts.

Der frühe Fremdsprachenunterricht habe die hohen Erwartungen in keiner Weise erfüllt, glauben die Initianten. Mit nur zwei Wochenlektionen pro Sprache sei kein nachhaltiges Lernen möglich. Eine Mehrheit des Zürcher Kantonsrats folgte am Montag dieser Argumentation allerdings nicht. FDP-Kantonsrätin Cäcilia Hänni sprach von einem Rückwärtssalto: Gleich ein ganzes Schulfach abzuschaffen, weil ein Teil der Schüler nicht alle Schulziele erreiche, sei der falsche Weg.

Die Initiative verlangt einen Salto rückwärts
Autor: Cäcilia Hänni Kantonsrätin FDP

Bei der Beschränkung auf eine Fremdsprache sei es absehbar, dass der Bund einschreiten und als erste Fremdsprache eine Landessprache vorschreiben würde, brachten verschiedene Kantonsräte vor. So würde bei einer Annahme der Initiative an der Primarschule das Englisch geopfert.

Auch Regierungsrat gegen Initiative

Wie der Kantonsrat lehnt auch der Regierungsrat die Initiative ab. Die Zürcher Stimmberechtigten hätten erst 2006 eine ähnliche Initiative bachab geschickt und 2008 dem Beitritt zum HarmoS-Konkordat mit deutlicher Mehrheit zugestimmt. Die neue Initiative hinterfrage also nach wenigen Jahren gleich zweimal den Volkswillen. Die Regierung befürchtet zudem, dass bei einer Annahme hohe Kosten folgen würden, da man neue Lehrmittel entwickeln müsste.

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