Im September 2011 sagte die Zürcher Stimmbevölkerung Ja zur Städteinitiative. Damit beauftragten sie den Stadtrat, dafür zu sorgen, dass in zehn Jahren nur noch 20 Prozent des Verkehrs mit Auto, Motorrad oder Lastwagen zurückgelegt werden.
Nun veröffentlicht die Stadt den ersten Zwischenbericht. Unter dem Titel «Zürich ist gut unterwegs» listet der Bericht sechs Ziele, 17 Indikatoren und 21 Massnahmen auf, wie der Auftrag der Bevölkerung umgesetzt werden kann.
Velowege: erst die Hälfte genügend
Bei den meisten Zielen vermeldet die Stadt schon erste Erfolge. So sei nach dem Bau der Westumfahrung der motorisierte Verkehr zurückgegangen (um sechs Prozent zwischen 2005 und 2010). Der öffentliche Verkehr sei attraktiv, man habe Wege gebaut, neue Plätze seien im Bau (zum Beispiel der Sechseläutenplatz), und die Stadt habe 2012 keine neuen Hauptverkehrsstrassen gebaut.
Bei den Velowegen hat die Stadt allerdings noch zu tun. Erst die Hälfte genügt den Anforderungen der Stadt. Das Netz muss ausgeweitet und die Wege breiter werden. Und bei der Energie spricht Stadträtin Ruth Genner von einem «ehrgeizigen Langzeitziel». Die Stadt will auch im Verkehr die 2000 Watt-Gesellschaft umsetzen.
Jedes Jahr ein Bericht
Die Liste der Massnahmen ist lang - der Aktionsplan listet 21 davon auf, die mit Hochdruck verfolgt werden sollen. Darunter findet sich vor allem Bekanntes, etwa die Einhausung der Autobahn bei Schwamendingen oder eine neue Tramlinie nach Zürich Affoltern. Das alleine dürfte aber nicht ausreichen, um die Ziele der Städteinitiative zu erfüllen, gibt der Stadtrat bereits heute zu bedenken.
Die Initianten, die Organisation Umverkehr, vermisst bei der Stadt Zürich deshalb auch «die letzte Konsequenz», um das Umsteigen vom Auto aufs Velo voranzutreiben. Die Stadt will nun jedes Jahr einen Bericht veröffentlichen, um die Fortschritte messen zu können.