Dass im Kanton Schaffhausen 2015 weniger Einbrüche verzeichnet wurden, ist keine Überraschung für die Gesetzeshüter. Denn die Anzahl der Einbruchdiebstähle war im Vorjahr aussergewöhnlich hoch gewesen. Mit 257 Einbrüchen im vergangenen Jahr (Vorjahr: 330 Fälle) bewegte man sich nun wieder im «üblichen» Rahmen.
Gegenläufige Entwicklung bei Gewaltdelikten
Insgesamt verzeichnete die Schaffhauser Polizei 6458 Straftaten, sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Zugenommen hat jedoch die Zahl der Gewaltdelikte, darunter fallen etwa Körperverletzungen, Vergewaltigungen oder Tötungsdelikte. 385 Fälle (+6 Prozent) führt die Kriminalstatistik auf. Dazu gehören auch 21 schwere Gewaltdelikte (+7 Fälle), darunter auch das zweifache Tötungsdelikt in Hemmental vom vergangenen Dezember.
Philipp Meier, Chef der Schaffhauser Kriminalpolizei, erklärt sich die Zunahme mit einem statistischen Effekt: Bei kleinen Fallzahlen würde bereits ein kleiner Anstieg stark ins Gewicht fallen. Deshalb sei Schaffhausen weiterhin ein sehr sicherer Kanton, einer der sichersten in der Schweiz.
Gesamtschweizerisch war die Zahl der Gewaltdelikte 2015 rückläufig. Der Kanton Schaffhausen entwickelte sich in diesem Bereich also gegen den Trend.
Hohe Aufklärungsrate
Zufrieden zeigte sich die Schaffhauser Polizei mit ihrer Aufklärungsarbeit: Beinahe fünfzig Prozent der Fälle habe man geklärt – ein deutlich höherer Wert als im Schweizer Schnitt. Die Polizei arbeite also gut, lobt Philipp Meier sein Korps. Das gute Resultat habe aber auch mit der Kleinräumigkeit Schaffhausens zu tun.
Draussen bei den Leuten zu sein und wertvolle Hinweise zu erhalten, dieses Merkmal der Schaffhauser Polizeiarbeit sieht Polizeikommandant Kurt Blöchlinger zunehmend gefährdet. Er beklagt die Zunahme der Schreibarbeit, welche die Polizistinnen und Polizisten im Büro zu bewältigen hätten.