Im ersten Jahr sind bei der neuen Plattform über 1000 Meldungen eingegangen. Am meisten überrascht haben den Wildtierbiologen Fabio Bontadina die Beobachtungen von Dachsen und Rehen: «Die Dachse haben sehr gelitten durch die Tollwutbekämpfung.» Mit Fuchsbauten sind auch Dachsbauten dezimiert worden.
Generationen im selben Bau
Nun scheint sich der Bestand langsam zu erholen. Allerdings hat der Dachs nicht wie etwa der Fuchs die Stadt erobert. «Die Stadt ist zum Dachs gewachsen», erklärt Wildtierbiologin Sandra Gloor. «Die Dachse wohnen zum Teil noch in denselben Bauten wie Generationen vor ihnen, nur liegen diese Bauten unterdessen in der Stadt.»
Ganz unproblematisch ist das Zusammenleben zwischen Dachs und Mensch allerdings nicht: «Die Dachse können ganze Gärten umgraben. Aber auch Verunreinigungen sind ein Problem», sagt Jürg Zinggeler, Adjunkt Jagd beim Kanton Zürich. Damit gilt für die Dachse dasselbe wie für andere Wildtiere: Je mehr Tiere es gibt, desto eher schwindet das Verständnis der Bevölkerung.
Rehe mitten in der Stadt
Neben Dachsen und Füchsen wurden auf der neuen Online-Plattform auch Rehe gesichtet. Und zwar nicht am Waldrand, sondern in Gärten, wo sie sich an den Rosenknospen zu schaffen machten. Die Beobachtungs-Plattform wurde vom Verein StadtNatur eingerichtet. Ziel ist es, neue Erkenntnisse über die Verbreitung von Wildtieren zu gewinnen.