Für das Restaurant Sonne im kleinen Beggingen im Schaffhauser Klettgau liess sich kein Pächter mehr finden. Seit August stand das Restaurant leer. Das beherzte Eingreifen von Gemeinderat Peter Wanner rettete schliesslich die letzte Dorfbeiz, er machte den Vorschlag, dass die Gemeinde die Sonne selbst führen soll.
Mehr als eine Beiz
Die Kollegen im Gemeinderat seien anfänglich skeptisch gewesen, erzählt Peter Wanner gegenüber dem «Regionaljournal», schliesslich habe man aber erkannt, dass es um mehr gehe als nur eine Beiz: «Es ist sehr wichtig für ein Dorf, dass es eine gewisse Infrastruktur gibt, einen Laden, ein Restaurant.» Man brauche einen Ort, um sich zu versammeln, um sich auszutauschen. Die Dorfbebevölkerung dankt es ihm: «Wir sind alle froh, dass die Sonne wieder offen hat», sagt ein pensionierter Dorfbewohner. «Eine Beiz gehört zur Dorfgesellschaft», meint ein anderer.
Nebst seinem Beruf als Finanzberater und dem Nebenamt als Gemeinderat sieht Peter Wanner nun also auch noch in der Sonne zum Rechten. Wird die Belastung nicht zu gross? «Ich habe gutes Personal, ich muss nur organisieren», wehrt er ab. Ganz fremd sei ihm das Metier übrigens nicht: Ursprünglich lernte er Metzger.
Toast und Wurstsalat
Die Sonne ist nicht täglich geöffnet. Essen gibt es in der Regel nur auf Voranmeldung. Sie würde aber niemanden hungrig ziehen lassen, verspricht die Köchin Christine Schweri: «Käse-Schinken-Toast und Wurstsalat sind schnell gemacht.» Gerne würde sie das Angebot ausbauen und zum Beispiel Tagesmenus für Wanderer anbieten. Das letzte Wort dazu hat allerdings der Begginger Gemeinderat.