Den früheren Tierversuch mit Affen, den die Universität Zürich durchführen wollte, lehnte Klaus Peter Rippe als Mitglied der Tierversuchskommission ab. Auch heute ist er diesen Versuchen gegenüber skeptisch. Es gehe aber jedesmal darum, den Einzelfall abzuwägen: «Wie viele Tiere müssen wie viel Leid in Kauf nehmen? Das ist die Frage», erklärt Wochengast Klaus Peter Rippe im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Auf der Gegenseite stehe der Nutzen der wissenschaftlichen Untersuchung und die Wahrscheinlichkeit, ob dieser Nutzen bald eintreffe.
In der Tierversuchskommission, die aus Forschern, Tierschützerninnen und Ethikern zusammengesetzt ist, wird diese Güterabwägung gemacht. Ein grosses Verdienst der Kommission sei es, dass die Versuche dank der Diskussionen «besser gemacht» würden. Dass eine Forscherin am Schluss gegen einen Tierversuch oder ein Tierschützer für den Versuch stimme, das geschehe kaum.
Ein Blick in die Geschichte ...
Tierversuche mit Affen?
Tierversuche waren nicht immer so umstritten, wie heute. Zu Beginn, im 19. Jahrhundert war die Diskussion zwar ähnlich. Im 20. Jahrhundert war man sich dann einig, dass Tierversuche besser als Menschenversuche seien. Nebenwirkungen von Medikamenten verstärkten diese Haltung. Das 21. Jahrhundert habe eine Trendumkehr gebracht, sagt Klaus Peter Rippe: «Wir haben heute eine grössere Sensibilität für dieses Thema. Zu Vegetarismus und sogar Veganismus hat heute jeder eine Meinung, vor zehn Jahren hätte man dieses Wort noch den meisten erklären müssen.»
... und in die Zukunft
Ob die Forschung in naher Zukunft ohne Tierversuche auskommt, wagt Klaus Peter Rippe nicht vorherzusagen: «Das ist die Hoffnung!»
(marn; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)