Es steht eigentlich nicht schlecht um die Amphibienpopulation in der Stadt Winterthur. Trotzdem sagt Stadtforstmeister Beat Kunz: «Mich haben die vielen überfahrenen Frösche schon lange gestört.» Im vergangenen Jahr werteten die Winterthurer Forstbetriebe deshalb aus, an welchen Strassenübergängen am meisten Tiere während der Laichzeit starben. Die neuralgischsten Stellen werden in diesen Tagen nun extra gesichert, durch temporäre Amphibienschutzzäune.
Dieser zusätzliche Schutz für die Amphibien sei nur möglich gewesen, weil alle «grün-engagierten Kreise» zusammengespannt hätten, sagt Kunz. Erstmals haben Forstbetrieb und Stadtgärtnerei ihre Aktionen im Amphibienschutz mit den Natur- und Vogelschutzvereinen Winterthur-Seen und Wülflingen-Veltheim koordiniert und weitere Freiwillige, wie die «Winti Ranger», mit ins Boot geholt. Alles in allem seien rund 30 Personen engagiert, schätzt Stadtforstmeister Beat Kunz.
Ein Versuch mit Erfolgsmessung
Was die neuen, temporären Amphibienschutzzäune an der Ricketwilerstrasse, den Strassen auf dem Eschenberg und an der Zürcherstrasse bringen - also wie viele Kröten und Unken dort von Freiwilligen über die Strasse getragen werden - wird noch im Laufe des Jahres ausgewertet.
Beat Kunz weist aber darauf hin, dass die Zäune alleine nicht als Schutz genügten. Genauso wichtig sei es, dass die Autos während der Laichzeit langsamer fahren. Denn bei Geschwindigkeiten von über 30 km/h könnten Amphibien alleine durch den Luftdruck des vorbeifahrenden Fahrzeugs sterben.
(simd; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 06:32 Uhr)