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Warnschild mit Froschsymbol im Kanton Zürich an einem beliebten Amphibien-Übergang
Legende: Vorsicht: Amphibien! Diese können alleine schon durch den Luftdruck eines vorbeifahrenden Autos sterben. Keystone

Zürich Schaffhausen Winterthur: Mehr Schutz für Amphibien

Die Saison der Amphibienwanderung steht kurz bevor. Zum ersten Mal spannen in Winterthur die Verwaltung und der Natur- und Vogelschutzverein zusammen, um noch mehr Fröschen und Kröten über die Strasse zu helfen. Zudem packen rund 30 Freiwillige mit an.

Es steht eigentlich nicht schlecht um die Amphibienpopulation in der Stadt Winterthur. Trotzdem sagt Stadtforstmeister Beat Kunz: «Mich haben die vielen überfahrenen Frösche schon lange gestört.» Im vergangenen Jahr werteten die Winterthurer Forstbetriebe deshalb aus, an welchen Strassenübergängen am meisten Tiere während der Laichzeit starben. Die neuralgischsten Stellen werden in diesen Tagen nun extra gesichert, durch temporäre Amphibienschutzzäune.

Wann die Wanderung beginnt

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Zwei Erdkröten bei der Paarung in einem Teich.
Legende: Keystone

Sobald die Durchschnittstemperatur in der Nacht rund 5 Grad Celsius beträgt und ein feuchtes Klima herrscht, beginnen die Amphibien in Massen von ihrem Winterlager zu den Laichgewässern zu wandern. Grasfrösche und Erdkröten sind als erste Arten ab Mitte Februar unterwegs. Molche folgen dann im März und April.

Dieser zusätzliche Schutz für die Amphibien sei nur möglich gewesen, weil alle «grün-engagierten Kreise» zusammengespannt hätten, sagt Kunz. Erstmals haben Forstbetrieb und Stadtgärtnerei ihre Aktionen im Amphibienschutz mit den Natur- und Vogelschutzvereinen Winterthur-Seen und Wülflingen-Veltheim koordiniert und weitere Freiwillige, wie die «Winti Ranger», mit ins Boot geholt. Alles in allem seien rund 30 Personen engagiert, schätzt Stadtforstmeister Beat Kunz.

Ein Versuch mit Erfolgsmessung

Was die neuen, temporären Amphibienschutzzäune an der Ricketwilerstrasse, den Strassen auf dem Eschenberg und an der Zürcherstrasse bringen - also wie viele Kröten und Unken dort von Freiwilligen über die Strasse getragen werden - wird noch im Laufe des Jahres ausgewertet.

Beat Kunz weist aber darauf hin, dass die Zäune alleine nicht als Schutz genügten. Genauso wichtig sei es, dass die Autos während der Laichzeit langsamer fahren. Denn bei Geschwindigkeiten von über 30 km/h könnten Amphibien alleine durch den Luftdruck des vorbeifahrenden Fahrzeugs sterben.

(simd; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 06:32 Uhr)

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