Wenn er etwas sagt, dann horcht die Fachwelt auf: Ernst Fehr, Star-Ökonom der Universität Zürich. Mehrfach wurde er schon als Kandidat für einen Nobelpreis gehandelt. Nun hat sich der hochdekorierte Professor während drei Jahren mit 600 Winterthurer Schülerinnen und Schülern befasst.
Diese liess Fehr im Schulunterricht neue Lernmethoden ausprobieren. Unter anderem trainierten sie ihr Gedächtnis spielerisch mit einem speziellen Computerprogramm.
Die Resultate der Arbeit können sich sehen lassen: Die beteiligten Kinder hatten nach dem Experiment eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit, mehr Motivation und Geduld. «Das sind alles Fähigkeiten, welche für die Kinder von grossem Nutzen sein können», sagt Fehr. Unter anderem zeigt die Studie, dass die Schüler nach einem Jahr deutlich besser waren in Geometrie als Kinder, die normal zur Schule gegangen sind.
Pädagogik weltweit verbessern
Hintergrund zum Computerprogramm
Daniel Schunk, Professor an der Universität Mainz, war ebenfalls an der Studie beteiligt. Er betont, dass vor allem die Selbstkontrolle, welche die Kinder mit diesen Unterrichtsmethoden trainieren, im späteren Leben viele Vorteile bringe: «Unter anderem eine grössere Lebenszufriedenheit, stabilere Freundschaften und Ehen, weniger Kriminalität und sogar ein höheres Einkommen.»
Stefan Fritschi, Vorsteher des Winterthurer Schuldepartements, unterstützte die Studie von Anfang an: «Wir können stolz sein, dass wir etwas dazu beitragen können, dass die Pädagogik in der Schweiz und in der Welt verbessert werden kann.»
Fritschi will nun prüfen, ob man die Resultate in den Unterricht der Winterthurer Schulklassen einfliessen lassen kann: «Dafür benötigen die Schulen aber mehr Computer beziehungsweise bessere Geräte.» Darum möchte Winterthur bei der IT aufrüsten.
(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 06:32)