Im März 2010 hatten die Stimmberechtigten für die Beteiligung am Windpark einen Kredit von 4,5 Millionen Franken bewilligt. Das Projekt «Ocean Breeze» hätte umweltfreundlichen Strom für 2000 Haushalte liefern sollen. Doch technische und wetterbedingte Unwägbarkeiten haben den Bau des Windparks verzögert. Stadtrat Matthias Gfeller: «Zudem erwiesen sich die ganzen Finanzierungsmechanismen als zu kompliziert. Wir hatten von der Schweiz aus keinen genügenden direkten Draht zum Projekt.» Erschwerend komme hinzu, dass die Betreibergesellschaft Konkurs gegangen sei.
Der ursprüngliche Entscheid für die Beteiligung sei vielleicht ein Fehler gewesen, räumte Gfeller ein, aber man habe damals nicht gross eine Auswahl gehabt, um in Windenergie zu investieren.
Aus Fehlern gelernt
Matthias Gfeller: «Es ist wie bei einer Bergtour. Manchmal muss man umkehren, wenn das Wetter nicht passt.» Trotz Abschied vom Windpark in der Nordsee: umweltfreundliche Energieprojekte spielen in Winterthur auch in Zukunft eine wichtige Rolle. Im letzten Sommer bewilligte die Stimmbevölkerung 90 Millionen Franken für entsprechende Investitionen. Allerdings hat man auch Lehren gezogen aus dem Projekt «Ocean Breeze»: Winterthur will künftig stärker mit Partnern zusammenarbeiten. Und zudem will die Stadt nur noch Anlagen unterstützen, die schon in Betrieb oder fast fertig gebaut sind.