Etappenweise wurde das religionspädagogische Gesamtkonzept (RPG) der reformierten Kirche in den letzten Jahren eingeführt. Es sieht bis zur Konfirmation 192 Unterrichtsstunden vor, fast doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren.
Immer wieder stiess das Konzept auch auf Kritik. Die jüngsten Vorwürfe machten am Samstag verschiedene Zürcher Landzeitungen publik. Eltern würden sich daran stören, dass der Unterricht neu bereits ab der 2. Klasse stattfinde und zum Teil den freien Mittwochnachmittag besetze.
Der Kompromiss kennt Grenzen
Die Verantwortlichen der reformierten Kirche versichern, dass sie ihr Möglichstes Tun würden, um den Unterricht familienfreundlich zu planen. Nach Möglichkeit komme man den Eltern auch entgegen und biete ihnen eine Auswahl an, wann und wie ihr Kind den Unterricht besuche.
Für Frieder Furler, Entwickler des RPG, hat die Kompromissbereitschaft jedoch Grenzen: «Wir erwarten etwas von den Kindern, die den Kirchenlehrpfad beschreiten wollen». Es wäre eine schlechte Haltung, sich aus Angst vor Mitgliederschwund bei den Eltern und ihren Kindern anzubiedern. «Wir verschaffen uns viel mehr Respekt mit einer klaren Haltung», ist Furler überzeugt.
Handlungsbedarf sieht Frieder Furler deshalb nicht: «Die Akzeptanz bei den Eltern ist gross, wäre dies nicht so, wäre das Konzept schon lang gescheitert.»