Die nächste Generation soll entscheiden, wie das Areal des Zeughauses in Zukunft definitiv genutzt wird. So begründet der Winterthurer Stadtrat seinen Marschhalt. Zum heutigen Zeitpunkt bestehe keine Notwendigkeit, das Areal zügig zu entwickeln, heisst es in der Mitteilung des Stadtrats.
Die beiden Zeughäuser werden deshalb den aktuellen Mietern für die nächsten 20 Jahre im Baurecht angeboten. Auf den Wiesen kann sich der Stadtrat temporäre Nutzungen vorstellen, zum Beispiel eine Container-Siedlung für Studentenwohnungen.
Winterthurer wollen keine teuren Wohnungen
Der Stadtrat hatte eigentlich vorgehabt, das Areal bis im September 2013 zu verkaufen - für eine Überbauung mit teuren Wohnungen. Doch die Winterthurerinnen und Winterthurer machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Sie lehnten das Projekt «Henri et Jeanne» an der Urne mit 56 Prozent klar ab.
Seither gibt es für die drei Parzellen in Altstadtnähe keine konkreten Pläne. Ein Komitee aus linken Stadtparlamentariern und dem Verein Umverkehr setzt sich jedoch dafür ein, dass preisgünstige Wohnungen gebaut werden. «Das Zeughausareal ist ein Leuchtturmprojekt für die Zukunft», sagt Grüne-Präsident Reto Diener und bezeichnet den Entscheid des Stadtrates als «verpasste Chance».
Das Komitee hat deshalb auch Unterschriften gesammelt und fordert, dass der Winterthurer Stadtrat die Entwicklung des Zeughausareals vorantreibt, als ein «familienfreundliches und autofreies Quartierenwicklungsprojekt». Die Petition wird am Dienstag überreicht - und die Diskussion um das Zeughausareal ist damit neu lanciert.