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Ein junges Oran-Utan-Männchen liegt halb auf dem Boden und guckt spielerisch nach oben.
Legende: «Djarius» vor zehn Jahren: Das junge Orang-Utan-Männchen wirkt noch verspielt. Keystone

Zürich Schaffhausen Zoo Zürich kämpft für die Rettung des Orang-Utans

Sie gehören zu den Stars im Zoo Zürich: Die grossen «Waldmenschen» mit den roten, zottigen Mähnen. Aber die Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht. Wegen der grossen Nachfrage nach Palmöl wird immer mehr Regenwald zerstört. Der Zoo Zürich will nun das Bewusstsein der Konsumenten schärfen.

19-jährig, massig und 80 Kilogramm schwer, vierfacher Vater, sehr männliches Aussehen mit roter, wilder Mähne: Das ist der Steckbrief von «Djarius», dem Orang-Utan-Männchen vom Zoo Zürich. «Djarius» hat seine typisch männlichen Merkmale erst in den letzten Jahren entwickelt. «Die Orang-Utans lassen sich Zeit für ihre Entwicklungen», sagt Robert Zingg, Kurator des Zoos Zürich, gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Zeit, welche den «Waldmenschen» aber in ihrem natürlichen Lebensraum auf Borneo oder auf Sumatra immer mehr fehlt.

Plantagen zerstören den Regenwald

Der Regenwald, wo die Orang-Utans leben, wird gerodet, weil die Nachfrage nach Palmöl in den letzten dreissig Jahren stark zugenommen hat. Die Konsequenz: Der Lebensraum der Orang-Utans wird immer kleiner, die «Waldmenschen» sind vom Aussterben bedroht. Regina Frey, Gründerin der Stiftung PanEco, kämpft seit 20 Jahren gegen das Verschwinden des Regenwaldes. Die zerstörte Fläche des Regenwaldes sei inzwischen dreimal so gross wie die Schweiz, sagt Regina Frey.

Wir sind schuld an der katastrophalen Zerstörung des Regenwaldes
Autor: Regina Frey Gründerin der Stiftung PanEco

Die Lebensmittelindustrie verwendet immer mehr Palmöl. Palmöl findet sich in Margarine, Salatsaucen, aber auch in Waschmitteln und in Kosmetikprodukten. Der Konsum von Palmöl findet tagtäglich statt. Der Konsument ist also ein Hauptakteur bei der Zerstörung des Regenwaldes, wenn auch ein unbewusster Hauptakteur. Die Stiftung arbeitet deshalb seit zehn Jahren mit dem Zoo Zürich zusammen, um in der Schweiz auf das Problem aufmerksam zu machen.

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Palmöl ist deshalb auch so begehrt, weil es billig ist. Kommt hinzu, dass alternative Fette, wie tierische Fette, heute aus Gründen des Zeitgeistes nicht sehr attraktiv sind. Die vegane Bewegung wurde in der letzten Jahren immer grösser. Trotzdem wollen der Zoo Zürich und die Stiftung PanEco das Bewusstsein der Konsumenten stärken. Nach der EU hat anfang 2016 auch die Schweiz die Kennzeichnungspflicht für Palmöl eingeführt. Somit können Konsumenten mithelfen den Regenwald zu schützen.

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