Selbst gebaute Brücken und Leitern ragen quer durch die Fabrikhallen. Überall stehen Kunst-Installationen, selbstgebaute Fahrzeuge und Werkzeuge. «Hier kann ich meine Ideen umsetzen. Etwas Grosses bauen, ohne dass ich dafür eine Bewilligung brauche», sagt Herr Schoch.
Alles wird ausdiskutiert
Familie Schoch, so nennt sich das Besetzer-Kollektiv. Interviews geben sie nur unter diesem Namen. Die Gruppe, zusammengesetzt aus Menschen mit ganz unterschiedlichen Ideologien, funktioniert nach dem Konsensprinzip: Es gibt keine Sprecher, keine Abstimmungen, alles wird ausdiskutiert und zwar so lange, bis Einigkeit herrscht.
Nachdem die Binz-Party am 2. März 2013 eskalierte, müssen sich die Besetzer mit massiven Vorwürfen auseinandersetzen. Dies vor allem, weil sie sich bis heute nicht von der Gewalt distanziert haben.
Studentenwohnungen statt kreatives Chaos
Der Kanton will das Binz-Areal Ende Mai räumen. Auf dem Gelände sollen in Zukunft Angestellte des Unispitals sowie Studentinnen und Studenten günstigen Wohnraum mieten können. Die Besetzer wehren sich dagegen. Das Gelände würde bis zum Baubeginn brach liegen, es handle sich deshalb um einen Abbruch auf Vorrat.
Das kantonale Baudepartement gewährt allerdings keinen Aufschub mehr. Bis zum Baubeginn 2014 müsse das Binz-Areal noch saniert und von Altlasten befreit werden. Deshalb ist Ende Mai endgültig Schluss mit dem kreativen Chaos.