Fast 20'000 Schülerinnen und Schüler, Kinder und Erwachsene, werden in der städtischen Musikschule (Musikschule Konservatorium Zürich MKZ) unterrichtet. Jedes erdenkliche Musikinstrument kann gelernt werden, von Blockflöte bis Harfe, dazu gibt es Kurse für Gesang, Tanz und Theater und verschiedene Orchester. Es ist die grösste Musikschule der Schweiz und eine der grössten in Europa.
Was der Schule bis jetzt fehlt, ist nach Ansicht des Stadtrats ein «zentraler und identitätsstiftender Standort, welcher der Grösse und der überregionalen Bedeutung der Schule angemessen ist.» Dieser soll nicht nur Unterrichtszimmer, sondern auch Konzertsäle und Platz für die Verwaltung bieten.
Von der Musikschule zum Konservatorium und wieder zurück
Fündig geworden ist der Stadtrat an der Florhofgasse 6 in Zürich, dem ehemaligen Konservatorium, das um 1900 als Musikschule erbaut wurde und zum Teil heute schon von der städtischen Musikschule genutzt wird. Mit dem Umzug der ehemaligen Mieterin ZHdK ins Toni-Areal im Sommer 2014 kann die Stadt nun die ganze Liegenschaft von der Förderstiftung MKZ kaufen.
Keine grosse Kritik mehr am Preis
Im Vorfeld gab der Preis Anlass zu Diskussionen, 30 Millionen Franken, fanden viele Parteien, seien zu viel. Vor allem, weil der Wert der Liegenschaft von verschiedenen Institutionen sehr unterschiedlich eingeschätzt wurde: Der Schätzwert differierte zwischen 20 bis 40 Millionen Franken. Dass die Stadt ihr Angebot deshalb von rund 20 auf 30 Millionen Franken erhöht hatte, störte gestern nur noch die AL. Sie fand den Kaufpreis zu teuer und verlangte Neuverhandlungen des Stadtrats. Unterstützung fand sie jedoch nur noch bei der GLP.
Die SVP ihrerseits wollte gar nichts vom Kauf wissen. Ihrer Meinung nach ist das Gebäude als Musikschule untauglich, weil es 1986 bei einem Umbau total verunstaltet worden sei. «Man hat dem Bau Luft und Licht genommen», sagte ein SVP-Sprecher.
Mit dieser Ansicht blieb die SVP allein. FDP, CVP, Grüne und SP stimmten für den Kauf, AL und GLP enthielten sich der Stimme. Mit 75 Ja- zu 20 Nein-Stimmen, bei 21 Enthaltungen, wurde der Kauf vom Gemeinderat bewilligt. Das letzte Wort hat voraussichtlich im Juni 2015 das Zürcher Stimmvolk.