Die Erpresserschreiben im Frühling 2012 waren an die Stadt Zürich gerichtet. Der Erpresser drohte unter dem Pseudonym «Boris» damit, Bomben zu legen, die viele Tote zur Folge hätten. Er verlangte von der Stadt zunächst 10 Millionen Franken, später sogar 100 Millionen, wenn sie ein solches Blutbad vermeiden wolle. Die Öffentlichkeit bekam nichts von diesen Bombendrohungen mit.
Der Fall ist komplex: Es gäbe «keinen vergleichbaren Fall», sagte die Staatsanwaltschaft vor Gericht. Beim Prozess vor dem Bezirksgericht Zürich verlangte sie am Dienstag neun Jahre Gefängnis für den Angeklagten.
Die Verteidigung forderte einen Freispruch. Als Gründe wurde eine mangelnde Beweislage sowie ein fehlendes Motiv für die Tat genannt. Der Angeklagte bezeichnete sich als unschuldig. Er sei der Ansicht, jemand wolle ihn als Täter hinstellen.
Polizei sicherte Spuren
Der mutmassliche Täter wurde im Mai 2012 von der Zürcher Kantonspolizei verhaftet. Gemäss den Ermittlern habe man nachweisen können, dass die Drohmails vom Laptop des Beschuldigten aus abgeschickt wurden. Dazu arbeiteten die Ermittler mit amerikanischen Behörden und Firmen zusammen. Auf den Drohbriefen habe man Fingerabdrücke des Mannes gefunden. Das Urteil des Bezirksgerichts steht noch aus.