Bereits die ehemalige Tiefbauvorsteherin Ruth Genner (Grüne) war zum Schluss gekommen, dass es am Heimplatz fast keine Möglichkeit gibt, den Verkehr zu beruhigen und den Platz aufzuwerten. Zu eng seien die Platzverhältnisse, zu wichtig sei er als Verkehrsknotenpunkt – bei dem notabene der Kanton das letzte Wort hat.
Zahlreiche Studien und Abklärungen hatte der Stadtrat zum Heimplatz in Auftrag gegeben, sieben Varianten hatte er schliesslich ausgearbeitet, um zum Schluss zu kommen: Die Nachteile überwiegen den Nutzen bei weitem. Befürchtet wurde unter anderem, dass der Verkehr ins Quartier ausweicht oder dass der Kanton sein Veto einlegt. Eine links-grüne Mehrheit im Stadtrat interpretierte den Bericht des Stadtrates als fehlenden Willen. «Die Verwaltung sagt uns nur, was nicht geht, zeigt aber keinerlei Perspektiven auf, wie man der hohen Bedeutung des Heimplatzes gerecht werden könnte», monierte Markus Knauss (Grüne). Jetzt müssten Fachleute ran, die kreative Lösungen aufzeigten, ein Gestaltungswettbewerb müsse ausgerichtet werden. Dieser Meinung schlossen sich auch SP und Grünliberale an: «Für diesen Platz lohnt es sich, die Extra-Meile zu gehen», befand Guido Trevisan (GLP).
Das Geld, das fehlt
Vergeblich wiesen die Bürgerlichen darauf hin, dass für einen Gestaltungswettbewerb das Geld fehle. Geld, das notabene eine links-grüne Koalition aus dem Budget gestrichen hatte: 150'000 Franken hatte das Tiefbauamt ausgeben wollen, um Abklärungen rund um Velowege am Heimplatz zu treffen. Von einer «ideologischen Zwängerei» sprach deshalb Derek Richter (SVP), der sich wünschte, die Initianten eines Gestaltungswettbewerbs mögen die Kosten aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen.
«Schwarzer Peter» beim Tiefbauamt
Dieses Jahr, machte der zuständige Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) klar, habe er kein Geld, um neue Planungen voranzutreiben. Er könne sich höchstens selbst etwas ausdenken, planen aber nicht. «Wir können nichts machen ohne Projektierungskredit». Dass nun alles noch länger dauere, sei indes nicht seine Schuld. Den «schwarzen Peter» nehme er deshalb entgegen, er betonte aber: «Eigentlich gehört er nicht in unsere Hand.»