Die ersten Meldungen über den Stromausfall trafen kurz vor 14 Uhr ein. Demnach waren Teile der Zürcher Bahnhofstrasse und der Altstadt ohne Strom, so auch die städtischen und die kantonalen Amtshäuser an der Uraniastrasse. Gemäss EWZ waren rund 5300 Kunden vom Stromausfall betroffen.
Die Warenhäuser schickten ihre Kunden weg und schlossen die Türen. Auch Restaurants, Coiffeursalons und Verkaufsläden konnten die Käuferschaft nicht mehr bedienen. Die Angestellten eines Sportgeschäfts vertrösteten ihre Kundinnen und Kunden, indem sie auf der Strasse Äpfel und Bananen verteilten.
Der Stromausfall betraf zudem den öffentlichen Verkehr: In der Bahnhofstrasse standen alle Tramzüge still. Deshalb waren auch die Trams am Limmatquai, in der Rämistrasse und im Seefeld an der Weiterfahrt behindert. Die Passagiere mussten aussteigen und ihre Reise zu Fuss fortsetzen.
Eisenbahnverkehr nicht betroffen
Nicht betroffen war der Bahnverkehr: Lokomotiven, Stellwerke und Signale werden aus SBB-eigener Stromquelle versorgt. Auch der Zürcher Hauptbahnhof ist für Stromausfälle gewappnet: In Notfällen übernimmt innert Sekunden eine Notstromgruppe die Versorgung.
Wir wissen noch nicht, wie die Nadel in den Heuhaufen gelangte.
Grund für die Panne war die automatische Abschaltung zweier Hochspannungs-Transformatoren im Unterwerk Katz des EWZ. Nach genau 56 Minuten hatten die Spezialisten des EWZ die Störung behoben, und Zürich hatte wieder «Pfuus». Warum sich die Trafos von selbst abgeschaltet haben, wissen die Spezialisten des EWZ allerdings noch nicht. «Wir müssen jetzt die Störungsprotokolle auswerten und alle Komponenten des Unterwerks untersuchen», sagt EWZ-Sprecher Harry Graf im Interview mit dem «Regionaljournal».
Zweiter Stromausfall nach vier Monaten
Bereits im Dezember letzten Jahres hatte ein technisch bedingter Stromunterbruch Teile der Stadt Zürich lahmgelegt, und zwar in weit grösserem Ausmass. Betroffen waren damals 21'000 Liegenschaften. Aber auch die jüngste Panne sei folgenschwer, meint Harry Graf: Mit der Bahnhofstrasse sei eine Hauptschlagader der VBZ und ein Gebiet mit sehr viele Geschäften und Büros betroffen gewesen.