Der obligatorische Französischunterricht überfordere Schülerinnen und Schüler, die sich mit dem Lernen schwer tun, begründeten die Postulanten ihren Vorstoss. Das Fach solle deshalb von den Schülern abgewählt werden können, damit sie dort besser gefördert werden könnten, wo es Sinn mache, argumentierten GLP, EVP und EDU.
Kaum Unterstützung von anderen Parteien
Sympathie für ihren Vorstoss fanden sie aber nur bei einzelnen Vertretern der SVP. Diese stellten aber zur Diskussion, ob nicht besser der Englisch- statt des Französischunterrichts freiwillig sein solle.
Bei den übrigen Parteien hatte das Anliegen keine Chance. Die Mehrsprachigkeit sei zentral in der Schweiz, argumentierten beispielsweise die Grünen. Die SP und die FDP sahen die Chancengleichheit in Gefahr: Wer nicht Französisch lerne, sei von der Berufsmaturität ausgeschlossen und habe auch bei der Stellensuche geringere Chancen. Am Ende der Debatte lehnte der Rat den Vorstoss mit 86 gegen 68 Stimmen ab.
Verpasste Chance?
Enttäuscht vom Entscheid zeigt sich der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ZLV. Es sei eine Tatsache, dass es auf dem Niveau Sek B/C Schülerinnen und Schüler gebe, die mit zwei Fremdsprachen überfordert seien, schreibt der ZLV in seiner Stellungnahme. Der Kantonsrat habe die Chance für eine pragmatische Lösung der unbefriedigenden Situation verpasst.