Seit zehn Jahren gilt zwischen ZVV und SBB ein Bonus-Malus-System. Je besser die SBB die vereinbarten Leistungen erreicht, umso eher erhält sie einen Bonus – verfehlt sie hingegen die vereinbarten Ziele, muss sie dem Zürcher Verkehrsverbund einen Malus zahlen.
Dieses Prinzip führt im Jahr 2015 zu einem kleineren Geldsegen für die Bundesbahnen. Wie der ZVV mitteilt, erhielten die Zürcher S-Bahnen nämlich 137 von 144 möglichen Punkten bei der Bewertung der Pünktlichkeit. Einen Punkt gibt es, wenn während eines Monats 95 Prozent der Züge einer S-Bahn-Linie ihr Ziel mit weniger als sechs Minuten Verspätung erreichen. Bewertet werden zwölf Linien des Kernnetzes. Nur sieben Mal erreichte also eine der zwölf S-Bahnen diese Vorgaben nicht. Die Belohnung dafür: 1,3 Millionen Franken.
Die Gründe des Erfolgs
Die SBB macht zwei Gründe für die Leistungssteigerung bei der Pünktlichkeit geltend:
- Einsatz von «spurtstarken» Zügen auf verspätungsanfälligen Linien.
- Bessere Planung von Baustellung.
Der ZVV freut sich über dieses beste Resultat seit Einführung des Bonus-Malus-Systems, auch wenn es ihn soviel kostet, wie noch nie. ZVV-Mediensprecherin Lucia Frei: «Das Geld wird bereits vorgängig budgetiert. Wir sehen es als eine Investition in die Servicequalität an.»
Verhandlung über Fortsetzung des Bonus-Malus-Prinzips
Im Moment ist es allerdings noch offen, ob das Bonus-Malus-System auch dieses Jahr fortgesetzt wird. Die entsprechende Vereinbarung zwischen SBB und ZVV ist bereits 2014 ausgelaufen. Auf Wunsch beider Seiten sei es im Jahr 2015 aber nochmals weitergeführt worden, heisst es in der Mitteilung weiter. Über eine neue Vereinbarung, die ab 2016 gültig ist, werde derzeit verhandelt.