«Es ist wohl einfach gerade nicht die Zeit, wo es viel zu Lachen gibt», sagt Barbara Frey. Ihre Komödien hatten in den vergangenen Spielzeiten viel Erfolg. Im neuen Spielplan für die Saison 2015/2016 fehlt ein solches Stück aber. Trotzdem gebe es auch im neuen Programm einige Stücke mit skurrilem oder groteskem Inhalt, sagt Frey. Sie meint dabei etwa «Glückliche Tage» von Samuel Beckett, inszeniert von Altmeister Werner Düggelin.
Alles in allem feiern 21 Stücke Premiere auf einer der Bühnen des Zürcher Schauspielhauses. Die Bandbreite bleibt gewohnt breit, vom Familienstück «Das doppelte Lottchen» bis hin zu Klassikern wie «Nathan der Weise». In der Box im Schiffbau gibt es weiterhin Platz für Experimentelles, etwa das «Nachtstück» mit acht stummen Schauspielern. Zum ersten Mal wird es auch einen Theaterparcours geben, welcher durch die ganze Stadt führt. Als Leitfaden dient Elfriede Jelineks Text «Die Schutzbefohlenen», welcher im vergangenen Jahr uraufgeführt wurde.
«Die Stille provozieren»
Seit Barbara Frey das Programm des Zürcher Schauspielhauses verantwortet, ist es deutlich ruhiger geworden. «Skandale finden heutzutage woanders statt», stellt sie fest. Provokation im Theater heisse für sie, die Stille herauszufordern, «in dem ganzen Krach, dem man heute ausgesetzt ist».
(sda/simd; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)