Sie heissen «Explorers» oder «Voices» und gelten als topmoderne Lehrmittel. Im Praxistest fielen sie aber durch.
Ganze Lehrerteams weigerten sich, die obligatorischen Lehrmittel zu verwenden. Vor diesem Hintergrund hat das Zürcher Volksschulamt alternative Lehrmittel ab diesem Schuljahr zugelassen. Eine Befragung bei den Schulgemeinden zeigt nun, dass doch einige Schulen die Gelegenheit genutzt haben. Die Resultate liegen dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» von Radio SRF vor.
Am meisten Wechsel gab es beim Lehrmittel für die 4. bis 6. Primarstufe, dem «Explorers». Dieses wird noch in 45 Prozent der Gemeinden verwendet. Das alternative Lehrmittel hat «Explorers» auf den 2. Platz verdrängt. Die hauseigenen Lehrmittel für die Unterstufe und die Sekundarstufe konnten sich dagegen behaupten.
Überraschend grosser Rückhalt für Sek-Lehrmittel
Die Sekundarlehrkräfte greifen sogar in 66 Prozent der Gemeinden weiterhin auf das Lehrmittel «Voices» zurück. Dieser grosse Rückhalt hat sogar die Erwartungen des Zürcher Volksschulamts übertroffen. Dabei galt dieses Lehrmittel als zu anspruchsvoll für schwächere Schülerinnen und Schüler. Susanne Mühlemann, stellvertretende Leiterin des Zürcher Volksschulamts, erklärt sich diesen Erfolg mit den Verbesserungen am Lehrmittel: «Es wurde inzwischen auf die Bedürfnisse angepasst. Das hat offenbar überzeugt.»
Die Situation hat sich mit dieser Lösung ganz entscheidend beruhigt.
Dass die Schulgemeinden seit diesem August zwischen verschiedenen Englischlehrmitteln wählen können, hat sich gemäss dem Zürcher Volksschulamt bereits bewährt. Der Bildungsrat stellt in seinem Bericht über die neue Lehrmittelsituation im Fach Englisch ausserdem fest, dass nur noch vereinzelte Gemeinden Lehrmittel verwenden, die eigentlich nicht zugelassen sind.
Die Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands, Lilo Lätzsch, sieht dies kritischer. Sie glaubt, dass noch viel mehr Schulen auf die alternativen Lehrmittel umsteigen würden, wenn die Lehrer selber die Wahl hätten. Die Kompetenz dazu liegt aber bei den jeweiligen Schulgemeinden.