In Zürcher Schulen ist es noch nie zu einem Amoklauf gekommen. Trotzdem ist der Stadtrat der Ansicht, dies sei ein Szenario, das auch in Zürich ernst genommen werden müsse. Er plante deshalb, in allen rund 100 Schulanlagen Alarmgeräte zu installieren. Mit diesen hätten Lehrkräfte gleichzeitig Personen innerhalb des Schulhauses warnen, und die Rettungskräfte alarmieren können.
Nachhaltige Prävention wichtiger als Alarmknöpfe
Für eine Mehrheit im Parlament ging diese Massnahme jedoch zu weit. «Es ist bei uns einfach anders als in den USA oder in Deutschland», argumentierte zum Beispiel Andrea Nüssli von der SP. Bei uns seien auch die Bundesräte nicht streng bewacht. Ihr sei eine nachhaltige Prävention, die diese schweizerische Sicherheit bewahre, lieber. Auch die AL lehnte grossmehrheitlich einen «Sicherheits-Airbag der Stadt für alle Eventualitäten» ab. Und für SVP, FDP und GLP war klar: Ein solches System gaukelt eine falsche Sicherheit vor.
Um eine 100-prozentige Sicherheit gehe es auch gar nicht, argumentierten die Befürworter, sondern um Schadensbegrenzung im Falle eines Falles. Grüne, EVP, CVP und Teile der SP blieben jedoch mit dieser Ansicht in der Minderheit.
Die Vorlage scheiterte schliesslich im Rat mit 77 Nein- zu 44 Ja-Stimmen.
Hoffen auf den Kanton
Er könne die Argumente der Gegner nicht verstehen, sagte anschliessend an die Debatte ein enttäuschter Stadtrat Gerold Lauber gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen. Das Thema sei aber noch nicht vom Tisch: «In Bezug auf die Alarmierung müssen wir nun andere Mittel und Wege finden.» So sind zum Beispiel Gespräche mit dem Kanton geplant. Dieser könnte die Empfehlungen in Bezug auf Alarmanlagen auch als verbindlich erklären.